what3words Ortungs-App Rotes Kreuz
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Chronik

„what3words“: Ortungs-App für alle Fälle

Die Rettungs- und Feuerwehrleitstelle (RFL) nutzt zur Lokalisierung von Notrufenden seit kurzem unter anderem die Ortungs-App „what3words“. Die App teilt die Welt in 3x3 Meter große Flecken ein, denen eine einzigartige Kombination aus drei Wörtern zugeordnet ist. Die App ist aber nur hilfreich, wenn man sie auf dem Handy und die Ortung aktiviert hat.

Das System, das der „what3words“-App zugrunde liegt, ordnet jedem 3x3 Meter großen Fleck auf der Erde eine einzigartige Kombination aus drei Wörtern zu und macht es dadurch möglich, jeden Standort schnell und eindeutig zu definieren. Neben der Logistik und der Automobilindustrie verwendet auch die Rettungs- und Feuerwehrleitstelle Vorarlberg die Ortungs-App, um Notrufende lokalisieren zu können.

Wie „what3words“ funktioniert

Ist die App aufs Handy heruntergeladen und geöffnet und die Standort-Funktion aktiviert, muss der Anwender nur warten, bis der blaue GPS-Punkt in der App stabilisiert. Tippt er nun diesen an, definiert „what3words“ die entscheidenden drei Wörter. Diese gibt der Nutzer an das Leitstellenpersonal weiter. Hat man die App nicht auf dem Handy, kann die RFL einen Link per SMS senden, um den Standort zu erfahren.

what3words Ortungs-App
Rotes Kreuz Vorarlberg
„hausfrau.juni.aktiviert“ sind die beschreibenden drei Wörter für den markierten Standort im Ortszentrum von Bildstein

„Diese App ermöglicht es den RFL-Mitarbeitern, den Standort des Notruf-Absetzers zu ermitteln – egal ob in der Stadt, in den Bergen, auf dem See oder mitten im Wald. Die drei Worte sind einfach zu kommunizieren – einfacher als herkömmliche Koordinatenangaben. Die Genauigkeit ist dabei, wie auch bei anderen Verfahren, abhängig von Endgerät und Empfang“, bringt Direktorin Janine Gozzi vom Roten Kreuz Vorarlberg die Möglichkeit der netzunabhängigen und exakten Lokalisierung (auch offline) auf den Punkt.

RFL-Bereichsleiter Julian Spiegel ergänzt: „Hat der Hilferufende die App nicht installiert, können wir ihm den ‚what3words‘-FindMe-Link per SMS zusenden, um so den genauen Standort zu erfahren.“

Ortungs-App für Rettungsorganisationen

Vorarlbergs Rettungsorganisationen setzen bei der Suche von verletzten oder verirrten Personen die App „What 3 Words“ ein. Diese bietet viele Vorteile gegenüber anderen Ortungssystemen. Vorarlberg ist das zweite Bundesland nach Niederösterreich, in dem die international erprobte App zum Einsatz kommt.

Schnelle Lokalisierung durch die „w3w“-App

Spiegel nennt auch gleich Beispiele aus dem Alltag: „An einem Sommerabend im Juli setzte ein auf einem Güterweg im Firstgebiet verunglückter Mountainbiker einen Notruf ab. Mit Hilfe der App konnten wir ihn schnell lokalisieren. So gelangte der Notarzthubschrauber noch vor Einbruch der Dunkelheit zum Verletzten."

Auch zu einem Wanderer, der sich auf dem Weg zwischen Lech und dem Formarinsee verletzt hatte, habe sich die Bergrettung durch die schnelle Lokalisierung mit „w3w“ unverzüglich auf den Weg machen können. „Im Notfall zählt eben jede Sekunde“, unterstreicht der RFL-Disponent die Bedeutung der hilfreichen App.