Quartier der Caritas für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in Wien
HERBERT NEUBAUER / APA / picturedesk.com
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Politik

Land holt geflüchtete Jugendliche nach Vorarlberg

Das Land Vorarlberg will bald zahlreiche unbegleitete minderjährige Geflüchtete nach Vorarlberg holen – sie sollen aus dem Erstaufnahmezentrum Traiskirchen kommen. 40 Jugendliche sollen aufgenommen werden, die Unterkünfte seien bereits organisiert.

Fix ist, bis Mitte März sollen 40 geflüchtete Jugendliche ohne Eltern nach Vorarlberg geholt werden. Die zwei dazu nötigen Quartiere mit je 20 Betten seien bereits organisiert. Soziallandesrätin Katharina Wiesflecker (Grüne) plant, zwölf weitere Jugendliche nach Vorarlberg zu holen – die passende Unterkunft wurde dafür aber noch nicht gefunden.

Wiesflecker fordert mehr Geld

Laut Wiesflecker braucht es zudem dringend mehr Personal und auch deutlich mehr Geld. Sie fordert 150 Euro pro Tag pro Flüchtling, aktuell liegt der Tagsatz bei 95 Euro. Die geflüchteten Jugendlichen sind im Alter zwischen 14 und 18 Jahren und kommen hauptsächlich aus Syrien und Afghanistan.

Wohngemeinschaften oder Patenfamilien

Die unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge sind in Wohngemeinschaften oder Patenfamilien untergebraucht. Einige auch in Erwachsenenquartieren, sagt Wiesflecker, diese stehen aber kurz vor der Volljährigkeit. Insgesamt gibt es im Land sechs Wohnformen, die meisten davon haben eine Rundum-Betreuung, also 24h/7Tage die Woche.

Kompetenzbezirksbehörde für Obsorgeregelung

In Vorarlberg gibt es seit einigen Jahren extra für die Obsorgeregelung eine Kompetenzbezirksbehörde, die sich diesen Fällen annimmt. Die Obsorge könne dadurch recht rasch übernommen werden und es brauche keine langen Behördenwege. Die Kompetenzbezirksbehörde lernt die Jugendlichen kennen und beurteilt dann, in welcher Betreuungsform sie am besten aufgehoben sind. Aktuell sind 75 geflüchtete Jugendliche im Land untergebracht, zwei davon sind unter 14, also unmündig.