ÖBB-Logo auf einem Zug
ÖBB/Wegscheider
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Chronik

Bahn-Stillstand könnte noch abgewendet werden

Bei den Kollektivvertrags-Verhandlungen für die Eisenbahner wird es am Samstag eine weitere Gesprächsrunde geben. Das betätigte der Vorarlberger ÖGB-Chef Reinhard Stemmer gegenüber dem ORF. Sollte es am Wochenende aber nicht zu einer Einigung kommen, stünden am Montag die Züge still, bekräftigte Stemmer die Streikbereitschaft.

Nach Angaben von Reinhard Stemmer luden die Arbeitgeber der Eisenbahner für Samstag zu einer weiteren Verhandlungsrunde. Dieses Angebot werde angenommen, so Stemmer, die Forderung bleibe aber gleich: mindestens 400 Euro mehr Lohn – da sei man den Arbeitgebern schon entgegengekommen.

Sollte man sich darauf nicht einigen, würden am Montag wohl alle Züge in Vorarlberg und auch österreichweit stillstehen, warnt der Gewerkschafter. Dann soll der Zugverkehr zwischen 00.00 und 24.00 Uhr eingestellt werden. „Wir hoffen aber, dass es einen Abschluss gibt, und sonst möchte ich mich jetzt schon bei den Fahrgästen entschuldigen für ihre Unannehmlichkeiten eventuell am Montag“, so Gewerkschafter Stemmer.

Streikvorbereitungen gehen weiter

Der Warnstreik könnte also im letzten Moment noch abgewendet werden, ob das gelingt ist aber offen. Am Samstag ab 16.00 Uhr werde man weiter verhandeln, so Stemmer. Die Streikvorbereitungen gingen laut der Gewerkschaft vida inzwischen weiter. Die Gewerkschaft kritisierte, dass die Arbeitgeber viel Zeit hätten verstreichen lassen. Beide Seiten hatten stets ihre Verhandlungsbereitschaft betont.

Kommt es zum Streik, würde der ganze Zugverkehr zum Erliegen kommen, warnten die ÖBB und ersuchten die Fahrgäste, nicht notwendige Fahrten zu verschieben bzw. alternative Reisemöglichkeiten zu wählen. „Es kann bereits ab Sonntagabend bzw. bis Dienstagfrüh zu Ausfällen bei den Nightjet- und EuroNight-Verbindungen kommen“, so die ÖBB.

Kein Schienenersatz möglich

Aus Kapazitätsgründen könne kein Schienenersatzverkehr eingerichtet werden, teilte der Verkehrsverbund Vorarlberg mit. Es bestehe die Möglichkeit, auf den regulären Busverkehr auszuweichen. Auch in den Bussen könne es – besonders zu Spitzenzeiten – allerdings zu Überlastungen kommen.

Zudem müsste aufgrund des Streiks mit einem erhöhten Verkehrsaufkommen auf den Straßen gerechnet werden. Schulen im Land hatten am Freitagvormittag bereits die Eltern mit einer Mitteilung des Verkehrsverbundes über den möglichen Streik informiert, damit diese den Schulweg der Kinder für Montag gegebenenfalls anders planen können.

Montafonerbahn von Streik nicht betroffen

Die Montafonerbahn wäre vom österreichweiten Streik nicht betroffen, teilte der Verkehrsverbund weiter mit. Die Züge könnten in Bludenz allerdings nicht in den Bahnhof einfahren, weshalb zwischen Brunnenfeld und Bludenz ein Schienenersatzverkehr eingerichtet werde. Es sei jedoch mit Verspätungen zu rechnen.

Tickets verlieren Gültigkeit nicht

Tickets der ÖBB Standard- und Sparschiene bleiben im Streikfall bis 5. Dezember 2022 gültig oder werden rückerstattet, so die ÖBB. Besitzerinnen und Besitzer von Zeitkarten werden – entsprechend der Fahrgastrechte – ebenfalls entschädigt.

Fahrgäste können Informationen zu Einschränkungen, Verzögerungen oder Ausfällen auf den ÖBB Social-Media-Kanälen, der Fahrplanauskunft SCOTTY oder der Homepage der ÖBB nachlesen.