Steinbruch Ludesch
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Chronik

Nachnutzung eines Steinbruchs: Ideen gesucht

Was passiert mit einem Steinbruch, wenn sich die wirtschaftliche Nutzung nicht mehr lohnt? Diese Frage stellt sich nun beim rund 120 Jahre alten Steinbruch Ludesch. Für die Betreiber und die Gemeinde ist klar: Das Gelände soll künftig für die Bevölkerung zugänglich und erlebbar gemacht werden.

120 Jahre ist der Steinbruch alt und sieben Hektar groß, betrieben wird er in der fünften Generation – der Steinbruch Ludesch gehört zur Geschichte des Walgaus. Noch ist der Steinbruch behördlich bewilligt, doch in den vergangenen zehn Jahren wurde der Kalksteinabbau wirtschaftlich immer weniger genutzt. Damit dieser spezielle Platz aber nicht einfach wieder der Natur überlassen wird, soll das Bergbaugebiet unter dem Motto „Stein.um.bruch“ für neue Projekte geöffnet werden.

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Eine Photovoltaik-Anlage auf den Stufen, ein Gastronomieprojekt oder ein Wohnblock am Hang sind ein Teil der bisherigen Ideen für die Nachnutzung
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Auftaktveranstaltung am eigens für den Ideen-Prozess gebauten „Felshotel“

„Möglichkeitsraum und Chancen nützen“

Mitte November wurde eine Veranstaltungsreihe dazu gestartet – der Auftakt für das Projekt fand in einem eigens aufgebauten „Felshotel“ am Steinbruch statt. Die Bevölkerung soll innerhalb des nächsten Jahres neue Nutzungsideen vorschlagen.

„Grundsätzlich sehen wir da ein Gebiet mit dem Steinbruch, wo bis dato immer ein Tabuthema war zum Betreten für die Allgemeinheit – weil es einfach ein Steinbruch ist und der nicht betreten werden darf. Und jetzt strebt man Überlegungen an: Was kann im Steinbruch in Ludesch künftig passieren?“, beschreibt der Ludescher Bürgermeister Martin Schanung den Prozess. „Ich glaube das Thema Ressourcen darf man nicht nur eindimensional denken“, sagt Philipp Tomaselli, der Betreiber des Steinbruchs. „Hier geht es einfach darum, diesen Möglichkeitsraum und die Chancen, die dieser Steinbruch bietet, breit zu denken und hier den ersten Schritt zu setzen.“

Visionen für den Steinbruch Ludesch

120 Jahre alt, betrieben in der fünften Generation und sieben Hektar groß: Der Steinbruch Ludesch gehört zur Geschichte des Walgaus. Jetzt soll das Bergbaugebiet für die Bevölkerung zugänglich und erlebbar gemacht werden. In einem Feldhotel mitten im Gelände, in dem bis 23. Dezember bereits an die 20 Veranstaltungen geplant sind, wird jetzt der erste Schritt gesetzt.

Kulturevents, Photovoltaik oder Wohnanlage?

Und Ideen gibt es schon einige: Kulturevents, Sportveranstaltungen oder Vereinsaktivitäten gehören dazu. Aber auch eine Nutzung der Stufen des Steinbruchs als alternative Energiequelle: „Die Energiegewinnung ist in der heutigen Zeit ein Riesenthema“, so Franz Kaiser, Geschäftsführer der Bludenzer Firma Transbeton, „wir haben eine perfekte Ausrichtung des Steinbruchs in Richtung Süden. Mit Photovoltaik wäre das möglich“.

Aber auch Anregungen zu einer Bebauung gibt es bereits – etwa für eine Wohnanlage in einer Stufenbauweise. Es gibt aber auch Anfragen von Gastronomiebetrieben, die oben eine Sonnenterrasse bauen wollen. „Dann gibt es auch die sogenannten ´Steinbruchteufel’ bei uns, das sind die Kletterer, die eine Wand für ihren Klettergarten haben möchten“, erzählt Josef Pfefferkorn, der Obmann der Agrargemeinschaft Ludesch. Und ergänzt: „Wir möchten uns diesen Ideen nicht verschließen.“ Was im Steinbruch dann tatsächlich realisiert wird, soll nach einem Jahr Ideenfindung fixiert werden.