Seilbahnstütze bei Revision mit Blick auf Bodensee
Pfänderbahn AG
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Chronik

Neues Zugseil für die Pfänderbahn

Erstmals seit 27 Jahren wird an der Pfänderbahn das Zugseil ausgewechselt. In einem aufwendigen Verfahren wird das alte Seil durch eine Sonderanfertigung einer Spezialfirma aus Romanshorn ersetzt. Noch bis 2. Dezember wird die Pfänderbahn einer gründlichen Revision unterzogen.

Heuer wird im Zuge der Revision erstmalig seit 27 Jahren das Zugseil der Bahn durch die Firma Fatzer erneuert. Eine 32 Millimeter dicke Sonderanfertigung des neuen Seils der Spezialfirma aus Romanshorn wird mit Hilfe einer sogenannten „Spleiß-Brücke“ montiert. Durch die Enge der Talstation vereinfacht diese Hängebrücke die Arbeiten am offenen Seil.

Der Spleiß ist eine bruchfeste, dauerhafte, nicht lösbare Verbindung von Tauwerk durch Verflechten der einzelnen Kardeele (Stränge). Der Spleiß ist bis heute die einzige Seilver­bindung, mittels derer eine End­los-Schlaufe ohne nennenswerte Durchmesserveränderung entlang des verbundenen Seilbereiches hergestellt werden kann.

Spleiß-Brücke an der Talstation

An der Talstation wird das alte Seil mit dem neuen Seil „gespleißt“ – also verbunden, um es später aufziehen zu können – keine leichte Aufgabe, erklärt Betriebsleiter Berthold Martan: „Das Seil wiegt 17 Tonnen und muss über vier Kilometer auf den Berg gezogen werden. Dazu müssen wir die Kabinen komplett abhängen vom alten Seil, damit das Seil gezogen werden kann.“

Sicherheit hat Vorrang

Das alte Seil der Bahn auf dem Bregenzer Hausberg war zwar nicht kaputt, hatte aber nach 27 Jahren ausgedient, sagt Pfänderbahn-Vorstand Thomas Kinz: „Es war noch ganz, hat aber das technische Alter erreicht. Trotz Prüfung wollten wir es tauschen, denn uns ist die Sicherheit das Wichtigste. Wir haben zweimal 80 Personen da drin, und da wird nicht gespielt oder gegeizt, sondern getauscht.“ Die Erneuerung des Zugseils kostet rund 170.000 Euro.

Fotostrecke mit 5 Bildern

Revisionsarbeiten an Seilbahnstütze
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Revisionsarbeiten an einer Seilbahnstütze, unten eine Kabine
Spleiß-Brücke von der Talstation aus
ORF
Diese Spleiß-Brücke ermöglicht den Austausch des 27 Jahre alten Zugseils
Das neue Zugseil wird abgerollt
ORF
Das alte und das neue Seil werden ab- bzw. aufgerollt
Spleiß-Brücke von der Talstation aus
ORF
In der Talstation wäre es zu eng, um das 17 Tonnen schwere und vier Kilometer lange Zugseil zu spleißen
Seilbahnstütze bei Revision mit Blick auf Bodensee
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Jährlich umfassende Überprüfung

Aufgrund der strengen Sicherheitsbestimmungen müssen diverse Teile der Pfänderbahn ständig geprüft werden. Jährlich erfolgt deshalb eine umfassende Überprüfung durch externe, akkreditierte Sachverständige. Dies ist gesetzlich vorgeschrieben und wird vom Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobiltät (BMK) überwacht.

„Routinemäßig, werden wir die Pfänderbahn auch heuer wieder auf Herz und Nieren prüfen“, sagt Kinz. Außerdem wird das ursprüngliche Bergesystem ersetzt durch ein den neuesten technischen Standards entsprechendes System. Bei der Revision werden auch die Klemmen kontrolliert. Die Seilreiter, die für die Führung des Zugseils verantwortlich sind, werden zur Schonung des Tragseiles versetzt und Rollenlager werden gewechselt. Das Tragseil wir mit einer magnetinduktiven Messung überprüft.

Neues Seil für Pfänderbahn

Spektakuläre Revisions-Arbeiten finden derzeit bei der Pfänderbahn in Bregenz statt. Erstmals seit 27 Jahren wird das Zugseil erneuert. Dieser Tausch ist eine ziemlich aufwändige Angelegenheit.

6.000 Liter Wasser simulieren Maximalbelastung

Den Abschluss der Revisionsarbeiten bildet eine Überprüfung aller Programme: Sämtliche Geschwindigkeiten und Bremsarten werden getestet und müssen mit den festgelegten Werten übereinstimmen. Für die Bremsproben wird eine Kabine mit 6.000 Liter Wasser bestückt, was eine maximale Belastung simuliert.