MRT Untersuchung im Krankenhaus
sudok1 – stock.adobe.com
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Medizin

Engpass bei medizinischem Nuklearmaterial

In den Krankenhäusern fehlt derzeit radioaktives medizinisches Material, weil ein Forschungsreaktor in Belgien ausgefallen ist. Die Stoffe werden für bestimmte radiologische Untersuchungen benötigt, die jetzt zum Teil verschoben werden müssen. Dringende Behandlungen werden nun vorgezogen.

Radioaktives Material wird in den Krankenhäusern für bestimmte Untersuchungen benötigt – zum Beispiel, um Fehlfunktionen der Schilddrüse oder der Niere zu erkennen, oder um Rheuma- oder Demenz-Erkrankungen festzustellen. Rund 4.000 solche Untersuchungen werden jährlich in Vorarlberg mit radioaktiven Medikamenten vorgenommen.

Weniger eilige Untersuchungen werden verschoben

Den derzeitigen Engpass spüren auch die Krankenhäuser in Vorarlberg und somit die Patienten, weil unter anderem Untersuchungen der Schilddrüsen, Niere oder Lunge verschoben werden, bestätigt Alexander Becherer, Primar der Nuklearmedizin am Landeskrankenhaus Feldkirch auf Anfrage des ORF Vorarlberg.

Nuklearmaterial für Medizin knapp

Für einige wichtige Untersuchungen in den Krankenhäusern ist leicht radioaktives medizinisches Material notwendig. Allerdings gibt es bei diesem Material derzeit einen Engpass, denn ein Forschungsreaktor in Belgien ist defekt.

„Viele dieser Untersuchungen kann man an und für sich ganz gut verschieben, ohne dass dem Patienten ein Schaden entsteht“, sagt der Nuklearmediziner: „Nieren- und Knochen-Untersuchungen haben zumeist keine hohe Dringlichkeit. Wir planen im Moment so, dass wir die verbleibende Radioaktivität für die dringenden Fragestellungen verwenden.“

Dringende Untersuchungen werden vorgenommen

Patienten, die rasch einen Termin brauchen, bekommen ihn auch jetzt, sagt Becherer: „Dazu gehört die Suche nach dem Wächter-Lymphknoten bei Brustkrebs und bei Melanomen, wo ein spezieller Lymphknoten aufgespürt wird. Diese Untersuchungen können wir durchführen.“ Auch bei Herz-Untersuchungen können die Ärztinnen und Ärzte auf andere radioaktive Medikamente zurückgreifen.

Engpass wird bald behoben sein

Bei den Landeskrankenhäusern geht man auch davon aus, dass sich die Situation bald entspannen wird, meint der Primar: „Wir sind sehr guter Hoffnung, dass der Engpass nächste Woche bereits gemildert ist, sodass wir nächste Woche ohne nennenswerte Einschränkungen bereits untersuchen können. Sicher aber ab 28 November.“ Bis dahin sollten die Probleme bei der Herstellung der notwendigen radioaktiven Substanzen behoben sein.