Es ist ein Feld, dass von Männern dominiert wird – Dijana Kojic rollt es von hinten auf. Die 35-Jährige ernährte sich lange Zeit vegetarisch, kurz sogar vegan – jetzt jagt sie. Und ist voll in ihrem Element. „Man ist eins mit der Natur und lernt einfach immer etwas Neues“, schwärmt Kojic. Eine Frau bei der Jagd ist gerade in Vorarlberg immer noch eine Seltenheit. Aber auch immer mehr Frauen finden ihre Freude am Jagen.
„Wenn ich Fleische esse, nehme ich es selbst in die Hand“
Von den erlegten Tieren verarbeitet Kojic so viel wie möglich zu Lebensmitteln. Ein Gegensatz zum Veganismus ist es für sie aber nicht. Vor einigen Jahren entschied sie sich aus gesundheitlichen Gründen, wieder Fleisch in die Ernährung aufzunehmen – und meldete sich gleich für den Jagdschein an: „Weil ich gesagt habe, wenn ich Fleisch esse, möchte ich es auch selber in die Hand nehmen.“ Der Jagdschein selbst war für die 35-Jährige eine der schwersten Prüfungen in ihrem Leben.
Tiere zu erlegen ist für Kojic im Kopf auch heute immer noch nicht einfach – aber das eigene Fleisch und vor allem Wild zu essen, zu hundert Prozent vertretbar: „Es ist das Natürlichste, was du essen kannst. Es kommt aus unseren Wäldern, wurde waidmännisch erlegt und wir überlegen fünfmal, ob wir schießen oder nicht. Zudem verarbeiten wir es zu einem natürlichen Lebensmittel.“
Von der Veganerin zur Jägerin
Dijana Kujic war bis vor wenigen Jahren Veganerin, sie hat also keine tierischen Produkte gegessen. Jetzt schießt sie ihr Fleisch selbst und isst es dann auch. Und sowieso und überhaupt will die junge Frau mit den Klischees rund um die Jagd ganz bewusst aufräumen.
Aktiv dem Naturschutz helfen
Außerdem hilft Kojic mit dem Jagen, wie sie sagt, aktiv dem Naturschutz – denn das Wild müsse von Jägern geschossen werden. Die 35-Jährige möchte das typische Bild des Jagens aufbrechen und der Bevölkerung zeigen: Jagen bedeutet nicht nur zu schießen, hinter dem Jagen steckt vor allem viel Liebe zur Natur. Und aus Wild kann man auch ganz einfache Rezepte schnell selber machen.