Mittelschule Haselstauden Dornbirn
ORF Vorarlberg
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Chronik

Nach Amokdrohung: Psychologen begleiten Unterricht

In der Mittelschule in Dornbirn-Haselstauden, in der am Freitag ein Amoklauf angedroht wurde, wird der Unterricht am Montag von Psychologinnen und Psychologen begleitet. Zudem wird der Klassenvorstand den gesamten Tag anwesend sein.

Damit, so Direktor Wilfried Ederer, möchte er den Kindern und dem Lehrpersonal signalisieren, dass alle, die über den Vorfall reden möchten, eine Ansprechperson haben.

Ein 16-jähriger Burgenländer rief am Freitag in der Schule an und kündigte einen Amoklauf an. Der 16-Jährige wählte um 9.45 Uhr die Kummernummer der Schule und sagte, dass im Laufe des Tages ein 20-jähriger Mann in die Schule stürmen werde. Die alarmierte Polizei errichtete daraufhin Straßensperren und sperrte das Gebiet um die Schule großräumig ab. Nach rund zwei Stunden konnte die Polizei Entwarnung geben. Rund 330 Schüler verteilt auf elf Klassen waren zum Zeitpunkt der Drohung im Schulgebäude. Sie mussten vorerst in ihren Klassen bleiben und wurden von Cobra-Einsatzkräften bewacht.

Psychotherapeut rechnet mit keinen langfristigen Folgen

Eltern würden solche Drohungen schlechter verkraften als die unmittelbar betroffenen Kinder, weil sie solche Situationen mit ihren Vorerfahrungen verknüpfen, meint Psychotherapeut Michael Kögler. „Umso älter wir werden, umso mehr Gedanken haben wir, umso mehr Vorerlebnisse haben wir schon erfahren“, erklärt Kögler, Vorsitzender des Vorarlberg Landesverbands für Psychotherapie.

Daher sei bei den betroffenen Kindern nicht mit langfristigen psychischen Folgen zu rechnen. Kögler wolle die Situation nicht kleinreden, doch letztendlich sei glücklicherweise nichts passiert. Für die meisten Kinder sei es recht einfach, alles rasch zurück in den Bereich der Normalität zu bringen, sagt Kögler. Sie seien dazu in der Lage, ein Bewusstsein dafür zu entwickeln, dass dieses Ereignis stattgefunden habe, aber dass es sie nicht belaste.