Viele Konsumentinnen und Konsumenten werden immer kritischer, wenn es um den Kauf von Lebensmitteln geht. Immer öfter wird nach der Herkunft von Produkten und den Haltungsbedingungen von Tieren gefragt. Die Vorarlberg Milch hat dementsprechend eine Tierwohl-Initiative gestartet, die es Landwirtinnen und Landwirten ermöglicht, einen Tierwohl-Bonus zu bekommen – wenn bestimmte Kriterien strikt eingehalten werden.
Zugang ins Freie und Weidetage unerlässlich
Dazu zählt unter anderem, dass die Anbindehaltung bei der Kuh- und Rinderhaltung tabu ist. Gefördert werden reine Laufställe, bei denen die Tiere jederzeit ins Freie können. „Die Kühe können sich 24 Stunden frei bewegen“, beschreibt Milchbauer Leo Amann aus Schlins. Zusätzlich müssen mindestens 120 Weidetage im Jahr eingehalten werden.
Tierwohl-Bonus hilft Landwirten finanziell
Mit der Einführung des Tierwohl-Bonus erhalten jene Landwirtinnen und Landwirte, die die Kriterien dafür erfüllen, pro Liter Milch zwei Cent mehr. Bei Leo Amann mache das bei 65 Milchkühen monatlich rund 1.000 Euro mehr aus. „Die zwei Cent tun uns wirklich wohl. Das macht im Jahr eine beachtliche Summe aus“, betont Amann.
Tierwohlbonus für Milch
In einem Pilotprojekt zahlt die „Vorarlberg Milch“ den Bauern mehr Geld für die Milch, wenn sie den Kühen mehr Tierwohl bieten, beispielsweise durch Freiflächen, Auslauf und mehr Platz im Stall. Das kommt auch den Wünschen der Konsumenten und Konsumentinnen entgegen.
Orientierung für die Zukunft der Landwirtschaft
Der Vorarlberg Milch, die als Genossenschaft geführt wird, sei es besonders wichtig, den Landwirten eine Orientierungshilfe zu geben – gerade in angespannten und bewegten Zeiten wie diesen, betont Geschäftsführer Raimund Wachter. Man wolle den Landwirtinnen und Landwirten zeigen, wohin es in Zukunft gehe. Die Richtung sei klar: Laufställe seien zukunftstaugliche Lösungen.
Thema Tierwohl ist gekommen, um zu bleiben
Mit dem Start des Projekts zeigt sich die Genossenschaft zufrieden. Bisher habe sich bereits jedes dritte Mitglied für den Tierwohlbonus zertifizieren lassen. Wenn man die gesamte Milchmenge betrachte, stamme mittlerweile rund die Hälfte der Lieferung aus einem Tierwohlbetrieb, führt Wachter aus.
In der heutigen Zeit werde es immer wichtiger, sicherzustellen, dass es den Tieren gut gehe. Nur so sei es möglich, die Kundinnen und Kunden zu halten. „Es gibt mittlerweile sehr viele Studien und Befragungen zu diesem Thema“, erklärt Wachter. „Das Thema Tierwohl ist gekommen, um zu bleiben“, stellt er klar. Jetzt gelte es, die richtigen Antworten dafür zu finden.