Eltern würden solche Drohungen Kögler zufolge schlechter verkraften als die unmittelbar betroffenen Kinder, weil sie solche Situationen mit ihren Vorerfahrungen verknüpfen. „Umso älter wir werden, umso mehr Gedanken haben wir, umso mehr Vorerlebnisse haben wir schon erfahren“, erklärt Kögler, Vorsitzender des Vorarlberg Landesverbands für Psycho-Therapie.
Kinder sind noch weniger vorbelastet
Kinder seien hingegen noch viel weniger belastet. „Sie können das besser verarbeiten“, betont der Psychotherapeut. Daher sei bei den betroffenen Kindern nicht mit langfristigen psychischen Folgen zu rechnen. Kögler wolle die Situation nicht kleinreden, doch letztendlich sei glücklicherweise nichts passiert.
Rückkehr in Normalität rasch möglich
Für die meisten Kinder sei es recht einfach, alles rasch zurück in den Bereich der Normalität zu bringen, sagt Kögler. Sie seien dazu in der Lage, ein Bewusstsein dafür zu entwickeln, dass dieses Ereignis stattgefunden habe, aber dass es sie nicht belaste. Das Kriseninterventionsteam sei am Freitag vor Ort gewesen und habe die Kinder und deren Eltern psychologisch betreut. Kögler geht davon aus, dass diese Arbeit in den meisten Fällen ausreichend war.
Psychische Belastungen der Kinder ernst nehmen
Dennoch müsse das nicht bei allen Kindern der Fall sein. „Wenn es Einzelne gibt, die es belastet, dann muss man das ernst nehmen“, bekräftigt Kögler. Dann sei es wichtig, dass sich die Kinder in Behandlung begeben. Mögliche Angstzustände oder auch Schlafstörungen könnten beispielsweise mit Gesprächstherapie gut behoben werden, zeigt er auf.