Chronik

Verantwortliche wollen an Tourismuskurs festhalten

Die Verantwortlichen für die Tourismuskurse, die wegen einer angeblichen Ausbeutung von Ukrainerinnen in der Kritik stehen, wollen an ihrem Projekt festhalten. Die Anschuldigungen wiesen sie erneut zurück. Die Staatsanwaltschaft Feldkirch beauftragte die Polizei unterdessen mit Sachverhaltserhebungen.

In dem vom AMS geförderten und vom WIFI getragenen Projekt sollten die Teilnehmenden, vor allem geflüchtete Ukrainerinnen, in mehrwöchigen Kursen fit für einen Job als Hilfskraft im Tourismus werden. Die Kurse fanden im Hotel des Vorarlberger Tourismus-Spartenobmanns Markus Kegele statt, wo die Teilnehmenden auch wohnten. In einer Sachverhaltsdarstellung an die Staatsanwaltschaft wurden nun schwere Vorwürfe erhoben, die Teilnehmerinnen seien in dem Betrieb sowie in einer externen Reinigungsfirma ohne Entlohnung und Arbeitsverträge als Putzkräfte und Küchenhilfe ausgenutzt worden. Dem WIFI wurde mangelnde Qualitätskontrolle vorgeworfen.

Kegele: „Das Ganze grenzt an Verleumdung…“

Dass es Schwarzarbeit gegeben habe und dass das Projekt zu seinem finanziellen Vorteil durchgeführt wurde, wies Kegele am Freitag einmal mehr zurück. „Es ging nicht um Profit, absolut nicht“, betonte er. Vielmehr habe er helfen wollen. „Das Ganze grenzt an Verleumdung und da überlegen wir uns rechtliche Schritte“, sagte der Hotelier, der sich diskreditiert sah. Er sah die Vorwürfe in Zusammenhang mit einer ehemaligen Kursleiterin, von der man sich habe trennen müssen.

WIFI: Qualitätskontrolle durchgeführt

WIFI-Leiter Thomas Wachter erklärte, eine Qualitätskontrolle sei unter anderem durch wöchentliche Jour fixes und die Ausbildungsleiter vor Ort gewährleistet worden. Bei den Kurskosten habe man sich an den üblichen Sätzen orientiert, das Projekt sei nie auf Gewinn ausgelegt gewesen. Das Hotel habe 75 Prozent des Kursbeitrags erst ausbezahlt bekommen, wenn die Teilnehmenden zu mindestens 75 Prozent am Kurs teilnahmen. Der Großteil der Absolventen habe sich zufrieden gezeigt, sie arbeiteten nun in 40 Betrieben in ganz Vorarlberg. Sowohl Kegele als auch Wachter wollen das Programm fortsetzen, sogar ausweiten. Zukünftig will man auch Vorarlberger zum Umstieg in den Tourismus animieren, das praxisnahe Konzept habe sich bewährt.

Die Staatsanwaltschaft Feldkirch beauftragte die Polizei unterdessen mit Sachverhaltserhebungen.