SOCCER – BL, Altach vs A.Lustenau
GEPA pictures/ Oliver Lerch
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Sport

Brisantes Ländle-Derby bewegt Vorarlberg

In der 16. und letzten Runde der Fußball-Bundesliga vor der Winterpause herrscht in Vorarlberg noch einmal Ausnahmezustand: Aufsteiger Austria Lustenau empfängt am Samstag (17.00 Uhr) im Ländle-Derby den SCR Altach, die Partie im Reichshofstadion ist seit Wochen ausverkauft.

In erster Linie geht es zwar für beide Mannschaften um drei Zähler im Abstiegskampf. Geklärt wird aber auch die prestigeträchtige Frage, wer als Vorarlberger Nummer eins überwintert.

Spannende Ausgangslage

Die Ausgangslage könnte spannender nicht sein, in der Tabelle liegen beide Clubs mit jeweils 15 Zählern und fast identem Torverhältnis auf den Rängen acht (Lustenau) und neun nebeneinander. Das erste Saisonduell im Schnabelholz ging mit 2:1 an den Liganeuling. Im Team von Altach-Trainer Miroslav Klose hat das Spiel Schäden hinterlassen. Klose selbst räumte damals eigene Fehlentscheidungen ein.

In den nächsten vier Spielen konnte eine verunsicherte Mannschaft bei drei Niederlagen lediglich ein torloses Remis holen, analysiert ORF-Redakteur Thomas König. Lustenau-Trainer Markus Mader schanzt den Rheindörflern dennoch die Favoritenrolle zu: „Die Altacher sind seit dem letzten Derby deutlich gefestigter. Sie befinden sich in einem Aufwärtstrend und sind sicher topmotiviert“, meint Mader.

Dieser deutlich sichtbare Aufwärtstrend bringe aber auch einen deutlich gestiegenen Druck mit sich, betont König. Eine neuerliche Derby-Pleite könnte viel von dem zunichtemachen, was man sich in letzter Zeit erarbeitet hätte.

Letzter Lustenauer Erfolg gegen Altach

Die grün-weiße Austria suchte in den vergangenen Wochen nach jenem Erfolgsrezept, mit dem man so erfolgreich in die Saison gestartet war. Seit zehn Ligaspielen ist die Mader-Truppe ohne Sieg, nur fünf Zähler konnten eingesammelt werden. Der letzte volle Erfolg gelang am 20. August – in Altach.

Zuletzt gab es drei Remis, vor allem im Angriff hofft Mader im Vergleich zum 1:1 in der Vorwoche in Hartberg auf mehr Durchschlagskraft. „Im Offensivspiel waren wir gegen Hartberg zu harmlos. Das darf uns am Samstag nicht passieren, wir müssen uns steigern und den Kampf annehmen“, so der Lustenau-Trainer, der seine Startelf umstellen muss, da in der Innenverteidigung der verletzte Kapitän Matthias Maak sowie der Gelb-Rot gesperrte Darijo Grujcic fehlen werden.

HARTBERG,AUSTRIA,05.NOV.22 – SOCCER – ADMIRAL Bundesliga, TSV Hartberg vs SC Austria Lustenau. Image shows the rejoicing of A.Lustenau. Photo: GEPA pictures/ Johannes Friedl
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Lustenau spielte in der Vorwoche gegen Hartberg 1:1

Altach-Trainer Klose sieht 50:50-Chance

In Altach wiederum muss Trainer Miroslav Klose auf Defensivstammkraft Nosa Edokpolor wegen einer Gelbsperre verzichten, beim angeschlagenen Bakary Nimaga zeigte sich der Deutsche optimistisch. Die Rheindörfler haben in den vergangenen vier Partien sieben Punkte erzielt und damit deutlich besser performt als der Rivale. Die Favoritenrolle lehnt Klose aber ab. „Die Chancen sind 50:50. Wenn wir das rüberbringen, was wir die letzten Spiele gezeigt haben, dann können wir was mitnehmen. Wir wollen uns belohnen.“

ALTACH,AUSTRIA,06.NOV.22 – SOCCER – ADMIRAL Bundesliga, SCR Altach vs SK Sturm Graz. Image shows the rejoicing of Altach. Photo: GEPA pictures/ Oliver Lerch
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Altach gegen Sturm Graz 1:1

Seine Spieler brennen jedenfalls auf den ersten Derbysieg seit mehr als acht Jahren. „Wir wollen das Spiel um jeden Preis gewinnen. Wir müssen noch einmal alles raushauen, müssen mutig auftreten. Wir wissen das es nicht leicht wird. Aber wir fahren nach Lustenau, um da drei Punkte zu holen“, erklärte Mittelfeldspieler Lukas Jäger. Das Selbstbewusstsein nach dem 1:1 vergangene Woche gegen Sturm Graz ist jedenfalls da. Atdhe Nuhiu erzielte dabei sein achtes Saisontor, der baumlange Stürmer soll es vorne erneut richten. Im ersten Saison-Derby hatte der Kosovare allerdings Gelb-Rot gesehen.