Ein Altpapier-Behälter  zur Sammlung und Verwertung von Papier
APA/GEORG HOCHMUTH
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Chronik

Altpapier wird künftig in Oberösterreich verwertet

Altpapier aus Vorarlberg wird ab 2023 von der Energie AG in Oberösterreich recycelt, meldet die Wirtschaftspresseagentur. Damit wird der bisherige Anbieter, das Unternehmen Loacker Recycling, abgelöst. So wird der Hausmüll künftig größtenteils außerhalb von Vorarlberg verwertet, denn auch der Biomüll wird ab 2024 in Deutschland recycelt.

Beim Auftrag der Papierverwertung geht es um bis zu 30.000 Tonnen Altpapier pro Jahr. Bislang hatte den Verwertungsauftrag die Vorarlberger Firmengruppe Loacker Recycling inne, die in Götzis unter anderem eine große Papiersortieranlage betreibt. Die Sammlung des Haushalts-Altpapiers übernimmt nach wie vor der Lindauer Entsorgungsbetrieb Stark, der auch einen Standort in Dornbirn-Wallenmahd betreibt.

Loacker Recycling sprach sich für Neuausschreibung aus

Herbert Koschier, Leiter der Abteilung Abfallwirtschaft und Umwelt beim Gemeindeverband, bestätigte auf Anfrage der Wirtschaftspresseagentur (wpa) die Vergabe der Verwertung von Altpapier aus Vorarlbergs Haushalten an die Energie AG. Das Unternehmen arbeite dabei mit der Recycling-Sparte der Vorarlberger Baufirmengruppe Rhomberg zusammen. Der dafür notwendige Umschlagplatz befinde sich auf dem Rhomberg-Areal in Dornbirn-Wallenmahd, wo dann auch die Verladung auf den Zug stattfinde.

Eigentlich hätte der Auftrag für Loacker Recycling bis Ende 2023 laufen können, da der geltende Zwei-Jahres-Vertrag die Option einer Verlängerung um ein Jahr beinhalten würde. Koschier betont in dem Zusammenhang jedoch, dass Loacker Recycling selbst darum ersucht habe, diese Option nicht zu ziehen, sondern den Auftrag neu auszuschreiben.

Loacker kämpft mit Kostensteigerungen

Bei Loacker Recycling bestätigte man, dass selbst man selbst um eine Neuausschreibung gebeten habe. „Wir sind in den vergangenen Monaten mit massiven Kostensteigerungen in allen möglichen Bereichen konfrontiert, nicht nur bei der Energie. Aufgrund dieses Kostenproblems war der Schritt notwendig“, erklärt Reinhard Pierer, Leiter des Bereiches Werkstoffe.

Die frühere Kalkulation sei in dieser Form nicht mehr haltbar gewesen. Ein großer Teil des in Götzis zur Verwertung sortierten Altpapiers entfalle auf Altpapier aus Vorarlberger Haushalten. Dadurch schmerze der Umstand, dass man die neuerliche Ausschreibung nicht für sich entscheiden konnte. Denn immerhin gehe jetzt erneut regionale Wertschöpfung außer Landes, so Pierer.

Restmüll, Altpapier und Biomüll gehen außer Landes

Mit der Verwertung des Haushalts-Biomülls in Amtzell bei Ravensburg (Deutschland) und der Verwertung des Haushalts-Altpapiers in Oberösterreich verlassen in naher Zukunft gleich zwei große Haushaltsmüllfraktionen das Bundesland Vorarlberg.

Der Restmüll aus den Ländle-Haushalten wird bekanntlich seit Jahren zur Verbrennung nach Buchs (Schweiz) transportiert. Den Auftrag für gefährliche Abfälle und Problemstoffe hat derzeit der Tiroler Recycling-Betrieb Freudenthaler inne. Und der Vorarlberger Klärschlamm geht in die Schweiz, nach Innerösterreich und nach Deutschland.