Brand Postverteilerzentrum
Mathis Fotografie
Mathis Fotografie
Chronik

Akkus vermutlich Ursache von Großbrand

Der Großbrand, bei dem am Sonntag das Postverteilzentrum in Koblach komplett zerstört wurde, dürfte von Akkus ausgelöst worden sein. Zu dieser Vermutung kommt die Polizei nach der Brandfallaufnahme durch Experten. Es gebe derzeit keine Hinweise auf eine vorsätzliche Herbeiführung des Brandes.

Der hohe Zerstörungsgrad und die für die Löscharbeiten notwendig gewesenen Abrissarbeiten hätten die Fallaufnahme der Brandermittler in den vergangenen Tagen erheblich erschwert, so die Polizei. Eine umfassende Befundnahme sei den Brandermittlern des Landeskriminalamts Vorarlberg, die von Sachverständigen der Kriminaltechnik des Bundeskriminalamts Wien unterstützt wurden, nicht mehr möglich gewesen.

Am Ausbruchsort wurden Akkus aufgeladen

Allerdings konnten sie den Brandausbruchsbereich anhand von Zeugenaussagen und Fotos eindeutig auf die nord-östlich gelegene Gebäudeecke eingrenzen. Dort sollen innerhalb des Gebäudes Akkus für E-Zweiräder und mobile Endgeräte (Barcodeleser) aufgeladen worden sein. Die Ermittler konnten im dortigen Brandschutt auch Rückstände von Akku-Zellen finden.

Anhand von Zeugenaussagen und Fotos, die Anrainer von dem Brand machten, habe man auch den zeitlichen Ablauf des Feuers nachvollziehen können. So dürfte sich die beobachtete Rauchentwicklung binnen weniger Minuten zu einem Vollbrand des gesamten Gebäudes ausgewachsen haben. Die Halle bestand aus Stahl, der aufgrund der Hitze einknickte. Das Gebäude wurde bei dem Großbrand am Sonntagnachmittag völlig zerstört. Die Feuerwehr stand mit über 300 Mann im Großeinsatz, Personen kamen nicht zu Schaden.

Keine Hinweise auf Brandstiftung

„Von einem ursächlichen Zusammenhang wird daher ausgegangen“, so das Landeskriminalamt: „Aus dem derzeitigen Ermittlungsstand ergeben sich keine Hinweise auf eine vorsätzliche Herbeiführung des Brandes.“ Im Verteilzentrum herrschte am Tag des Brandes kein Betrieb und das Gebäude war verschlossen.

Post stellte Logistik um

Die Post hat unterdessen den Ausfall ihres Verteilzentrums durch eine Umstellung der Logistik kompensiert. Ziel sei es gewesen, die Ersatzkonstruktion bis Mittwoch aufzubauen, das habe auch wie vorgesehen geklappt. Seit Mittwoch laufe die Zustellung wieder normal, so ein Sprecher der Post auf APA-Anfrage. Den Schaden für die Post bezifferte er mit „einigen hunderttausenden Euro“. Der Gebäudeschaden dürfte um einiges höher sein, in der Halle war die Post nur eingemietet. Zum Laden von Akkus gebe es strenge Regeln und Sicherheitsmaßnahmen, über die man die Beschäftigten auch immer wieder informiere und sie unterweise, hieß es.