Zuletzt war der Verkehr für 44 Prozent von Vorarlbergs Treibhausgasen verantwortlich, so die Analyse des VCÖ auf Basis von Daten des Umweltbundesamts. Mit 846.000 Tonnen war der CO2-Ausstoß des Verkehrs demnach um 263.000 Tonnen höher als im Jahr 1990. Andere Bereiche wie die Landwirtschaft, die Abfallwirtschaft oder der Gebäudesektor verringerten die Emissionen in diesem Zeitraum dagegen deutlich.
Das heißt: Während in Vorarlberg die Treibhausgas-Emissionen in vielen Bereichen seit dem Jahr 1990 sanken, stiegen die Emissionen des Verkehrs stark, wie die VCÖ-Analyse zeigt. Der Verkehr ist demnach mit Abstand der größte Verursacher von Treibhausgas-Emissionen in Vorarlberg. Inkludiert ist darin auch der Lkw-Verkehr, der in den vergangenen Jahren besonders stark zugenommen hat.
VCÖ sieht auch in Vorarlberg noch viel Potenzial
Der Verkehr in Vorarlberg verursacht laut der VCÖ-Analyse pro Kopf 2.120 Kilogramm CO2 pro Jahr. Das ist im Bundesländer-Vergleich nach Wien der zweitniedrigste Wert und weniger als der Österreich-Schnitt.
In Vorarlberg seien Rad-Infrastruktur und das öffentliche Verkehrsangebot besser als in anderen Bundesländern, so der VCÖ. Aber auch in Vorarlberg sei das Potenzial, die Klimabilanz des Verkehrs zu verbessern, noch sehr groß, betont der VCÖ.
Rad-Infrastruktur weiter verbessern
„Die gute Nachricht ist, dass es die Lösungen, um die Treibhausgas-Emissionen stark zu reduzieren, im Mobilitätsbereich bereits heute gibt. Wenn wir mehr Strecken mit öffentlichen Verkehrsmitteln, mit dem Fahrrad und zu Fuß zurücklegen, haben wir zudem den Zusatznutzen Energie und viel Geld zu sparen“, so VCÖ-Expertin Mosshammer.
Auch außerhalb der Ortsgebiete könne die Rad-Infrastruktur weiter verbessert werden. Betriebe und Unternehmen könnten durch Mobilitätsmanagement dazu beitragen, dass mehr Beschäftigte mit Bahn, Bus oder Fahrrad zur Arbeit kommen.
Konsumverhalten hat Einfluss
Auch der oder die Einzelne könne noch viel tun, so der VCÖ. Immerhin sei jede zehnte Autofahrt in Gehdistanz, vier von zehn Autofahrten seien kürzer als fünf Kilometer – eine „ideale“ Radfahrdistanz. Oder öffentliche Verkehrsmittel nutzen, vor allem Pendlerinnen und Pendler würden sich so viel Geld sparen.
Weitere Tipps: Beim Autofahren spritsparend fahren, Fahrgemeinschaften bilden, regionale Produkte kaufen. „Unser aller Konsumverhalten hat entscheidenden Einfluss darauf, wie viele Lkw auf den Straßen unterwegs sind“, so VCÖ-Expertin Mosshammer.