ÖBB-Zug
ORF Vorarlberg
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Verkehr

Erneute Diskussion: Bahn unten oder oben?

Die ÖBB wollen die Bahnstrecke zwischen Lochau und Wolfurt oberirdisch ausbauen, das haben sie erst kürzlich neuerlich unterstrichen. Diesem Vorhaben erteilen die Bürgermeister der betroffenen Gemeinden eine klare Absage. Am Montagabend haben Vertreter aus Politik und Wirtschaft ein weiteres Mal über mögliche Varianten diskutiert.

Rund 400 Interessierte kamen am Montagabend zur Podiumsdiskussion über den Ausbau der Bahnstrecke zwischen Wolfurt und Hörbranz in den Lauteracher Hofsteigsaal. Die ÖBB bevorzugen einen oberirdischen Ausbau der Bahntrasse, weshalb die Bürgermeister der betroffenen Gemeinden Lochau, Hörbranz, Bregenz, Lauterach und Wolfurt vom Land eine Grundsatzentscheidung fordern. „Wir sind vier verschiedene Fraktionen: SPÖ, Grüne, Parteifreie und ÖVP. Und dieses Signal wollen wir dem Land geben. Es müssen große Entscheidungen auch parteiübergreifend funktionieren. Und ich glaube, diese Botschaft hat das Land verstanden. Und diese Chance wollen wir nutzen. Gemeinsam“, sagt Lauterachs Bürgermeister Elmar Rhomberg (ÖVP).

Diskussion um Bahn-Ausbau

Der Bahn-Ausbau von Wolfurt bis Hörbranz ist am Montag in Lauterach in Vorarlberg im Hofsteigsaal erneut diskutiert worden. Dabei dreht sich alles um die Frage: Oben oder unten. Die ÖBB wollen die Schienen oberirdisch ausbauen und haben ihren Standpunkt mehrmals klar gemacht. Eine Absage für diese Variante kommt von den Bürgermeistern der betroffenen Gemeinden – das sind Lochau, Hörbranz, Bregenz, Lauterach und Wolfurt.

Hubert Rhomberg: „Kann nur unterirdisch gehen“

Auch Unternehmer Hubert Rhomberg ist der Meinung, dass es die Grundsatzentscheidung braucht, den Ausbau der Infrastruktur in dieser Region am Bodensee nicht oberirdisch zuzulassen. Durch den Ausbau werde es sehr viel mehr Bahnverkehr geben, vor allem Güterzüge die in der Nacht durchfahren, und das werde oberirdisch nicht gehen, meint Rhomberg.

Es brauche nun zuerst die Grundsatzentscheidung, dass die Bahntrasse unter die Erde muss und erst dann könne man darüber diskutieren, wie das geht, wie lange es dauert und wie viel es kosten wird. Für Rhomberg wären die acht Jahre Bauzeit kein Problem, es sei nur wichtig zu beachten, dass der internationale Zugverkehr in dieser Zeit möglichst wenig beeinträchtigt wird.

Tittler kann sich unterirdische Variante durchaus vorstellen

Wirtschaftslandesrat Marco Tittler (ÖVP) kann sich sowohl eine oberirdische, als auch eine unterirdische Variante vorstellen. „Es gibt jetzt eine riesengroße Chance für den Lebensraum Bodensee/Rheintal, hier eine Lösung zu realisieren, die aus meiner Sicht durchaus unterirdisch realistisch ist. Man muss es im Prozess genau anschauen“, meint Tittler.

Tittler betont zudem, dass es für ihn nicht in Frage kommt, die Bregenzer Pipeline zu revitalisieren und dann „einfach nur ein zweites Gleis oberirdisch drauf zu legen“. Das sei für ihn nur sehr schwer vorstellbar.