Fußball-Bundesligist Altach muss beispielsweise die gesamte Energie für die Cashpoint-Arena und ihren Campus selbst bezahlen. Für Flutlicht, Rasenheizung und Betriebskosten machte das pro Saison bisher rund 100.000 Euro aus. Das entsprach knapp einem Prozent des mit zehn Millionen Euro veranschlagten Budgets. Im kommenden Jahr könnten sich diese Kosten verdreifachen.
Energie kommt Sportvereine teuer zu stehen
Spätestens nächstes Jahr müssen auch Vorarlbergs Sportvereine mit zum Teil drastisch steigenden Energiepreisen rechnen. Dabei gibt es aber deutliche Unterschiede: Mieter von Sportstätten trifft es weniger, als jene Vereine, die Sportstätten selbst betreiben.
Photovoltaik und LED-Flutlicht
Die Altacher wollen deshalb in Zukunft 20 Prozent Energie einsparen, sagt SCR- Geschäftsführer Christof Längle: „In den Sommermonaten haben wir auf unserem Profi-Campus eine Photovoltaikanlage installiert.“ Der Nachwuchs-Campus stehe vor der Fertigstellung, dort werde mit Erdwärme geheizt und ebenfalls eine Photovoltaik-Anlage aufgestellt: „Wir werden in den Wintermonaten auf einem ersten Trainingsplatz beginnen, das Flutlicht auszutauschen und es werden dort LED-Lichter Einsatz finden.“
Lions mieten Halle warm von der Stadt
Exemplarisch für eine Hallensportart ist Basketball-Bundesligist Dornbirn Lions. Der Verein mietet die Halle von der Stadt warm, also inklusive Betriebskosten. Mit der Sportförderung können die Lions diese Kosten decken, denn die Stadt Dornbirn vermietet ihre Sportstätten an Hallensportvereine stundenweise zu einem vergünstigten Tarif.
Bis September 2023 sei dieser bereits fixiert, erklärt Sport-Stadtrat Julian Fässler (ÖVP): „Normalerweise haben wir uns da immer am Index irgendwo orientiert. Das heißt, wir werden uns im kommenden Frühling damit auseinandersetzen müssen, wie wir die Tarife dann ab kommenden September gestalten.“ In den Jahren mit niedriger Inflation sei das einfach gewesen, aber: „In diesen Zeiten werden wir natürlich ganz genau hinschauen müssen, was überhaupt zumutbar ist für die Sportvereine.“
Deutliche Mieterhöhung erwartet Vorarlberghalle
Den wohl größten Energieaufwand im Sport haben die Eishallen im Land. Die Freizeitbetriebe Feldkirch zum Beispiel sind als Betreiber der Vorarlberghalle von der Energiepreiserhöhung buchstäblich kalt erwischt worden. Sie haben zwar für die Eisaufbereitung und die Betriebskosten derzeit noch einen fixierten Vertrag. Dieser läuft aber mit Ende des Jahres aus. Die Freizeitbetriebe rechnen zurzeit mit einer Mieterhöhung um bis zu 15 Prozent.
Pioneers haben langfristigen Vertrag
Ice-Hockey-Ligist Pioneers Vorarlberg betrifft das noch nicht, denn der Verein habe einen langfristigen Mietvertrag, sagt Pioneers-Geschäftsführer Christian Gross: „Ich denke, durch die ganzen Umsetzungen, die die Stadt dem Stadion gemacht hat – neues Licht, Kühlanlage, neue Steuerung – hat die Stadt sicher einiges an Ersparnis in der Zukunft.“ Gross meint, man könne die Preissteigerungen mit den Einsparungen abdecken.
Auch im Skiweltcup langfristige Verträge
Die Verantwortlichen für den (für heuer bereits abgesagten) Skiweltcup-Event in Lech-Zürs als Beispiel für den Skisport haben ebenfalls langfristig geplant. Sie bezahlen in den kommenden beiden Wintern für ihre Energiekosten, die z.B. durch künstliches Beschneiung oder Flutlicht entstehen, noch den günstigeren Fixpreis von 2020. Und der macht nur einen Bruchteil des Millionenbudgets aus.