Zwei Polizisten von hinten
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Vorarlberger Polizei kämpft mit Kündigungen

Die Personalprobleme bei der Vorarlberger Polizei werden immer größer: Heuer haben bereits 60 Beamtinnen und Beamte gekündigt. Die Zahl der Kündigungen hat sich im Vergleich zum vergangenen halben Jahr sogar verdoppelt. Wolfgang Dür, Pressesprecher der Polizei, spricht im Interview mit ORF-Redakteur Peter Metzler über die Folgen.

ORF Vorarlberg: Herr Dür, es hat vor wenigen Tagen die Information gegeben, dass bei der Vorarlberger Polizei bis zu 60 Polizistinnen und Polizisten gekündigt haben. Im Sommer ist man noch davon ausgegangen, dass es 40 sein werden. Was ist da in der Zwischenzeit passiert?

Wolfgang Dür: Ja, die Zahl der Austritte kann bestätigt werden. Uns liegt die Zahl vor, dass es so an die 60 sind. Diese hohe Zahl der Austritte und die Pensionierungen stellen die Landespolizeidirektion Vorarlberg natürlich schon vor sehr große Herausforderungen. Es hat sich aber die Entwicklung nicht beschleunigt, sondern ich würde sagen, die Entwicklung hat sich fortgesetzt, sodass es jetzt im Herbst zu dieser hohen Zahl gekommen ist.

ORF Vorarlberg: Wenn jetzt so viele Polizistinnen und Polizisten kündigen, was bedeutet das für die operative Tätigkeit, für die alltägliche Arbeit? Da kann man doch sicher nicht mehr alles in vollem Umfang erledigen?

Wolfgang Dür: Die personellen Fehlstände sind grundsätzlich über das ganze Land verteilt und betreffen nicht nur die Polizeiinspektionen, sondern alle Organisationseinheiten, wie zum Beispiel auch das Landeskriminalamt, die Landesverkehrsabteilung. Aber auch der Innendienst ist von der Personalsituation betroffen. Wir werden versuchen, in Zukunft noch enger auf Dienststellen-Ebene organisatorisch zusammenzuarbeiten, um hier Ressourcen zielführend einsetzen zu können.

Vorarlberger Polizei kämpft mit Kündigungen

Die Personalprobleme bei der Vorarlberger Polizei werden immer größer: Heuer haben bereits 60 Beamte gekündigt. Die Zahl der Kündigungen hat sich im Vergleich zum vergangenen halben Jahr sogar verdoppelt.

ORF Vorarlberg: Heißt das, man wird die Polizei nicht mehr so oft wie bisher auf der Straße sehen?

Wolfgang Dür: Doch, das wird sicher nicht weniger werden, aber es wird wahrscheinlich enger zusammengearbeitet.

ORF Vorarlberg: Wie würden Sie die aktuelle allgemeine Situation einstufen? Ist sie ernst? Sehr ernst?

Wolfgang Dür: Ich möchte mich auf einzelne Formulierungen nicht festsetzen. Sie ist, wie ich schon gesagt habe, eine große Herausforderung für die Landespolizeidirektion. Und wir sind bemüht, diese Situation so gut es uns möglich ist, in den Griff zu bekommen, sodass man trotzdem den Anforderungen gerecht wird.