Am Samstag wurde in Sulzberg mit einer Höchsttemperatur von 25,1 Grad der späteste „Sommertag“ auf über 1.000 Metern Seehöhe gemessen. Durchschnittlich über drei Grad wärmer als im langjährigen Mittelwert war es im Oktober, das macht diesen Monat zum wärmsten Oktober seit Beginn der kontinuierlichen Wetteraufzeichnungen in Österreich anno 1767.
Was bei Meteorologen und Klimaforschern Besorgnis erregt, erfreut die Ausflügler: Strahlender Sonnenschein und ein leichter, warmer Südwind sorgten am Sonntag für einen Massenansturm in den Vorarlberger Ausflugszielen.
Volle Bahnen und Terrassen
Auf dem Muttersberg kletterten am Sonntag auch auf 1.400 Metern Höhe die Temperaturen weit über 20 Grad. Der Berg wurde von Sonnenhungrigen geradezu gestürmt: „Man genießt am Berg, weil man noch eine Karte hat“, sagt etwa Christine Bertsch: „weil’s schön ist und weil’s in der Nähe ist, wenn man hier wohnt.“
30 bis 40 Prozent mehr als an normalen guten Tagen
Ein eigenes Plätzchen zu finden war Glücksache, Kinderspielplatz und Terrasse waren voll belegt. Für die Beschäftigtem am Berg brachte das eine Menge Arbeit, sagt Johann Bandl, Geschäftsführer der Muttersberg Seilbahnen: „Wir kommen ziemlich ins Schwitzen! Die letzten zwei Wochen waren extrem. Ich schätze, dass wir heute sicher 30 bis 40 Prozent mehr befördert haben, als an einem normalen, guten Tag. Wir werden heute sicher über 2.000 kommen.“
Hoher Andrang an Ausflugszielen
Der milde Oktober führt zu hohem Andrang bei Ausflugszielen in Vorarlberg. Der Sonntag war einer der wärmsten Oktobertage seit Jahren. Sowohl am Muttersberg, in der Alpe Schwende und auch am Hafen in Bregenz genießen viele Menschen das warme Wetter.
Auch kleinere Hütten voll ausgelastet
Das gleiche Bild und im wahrsten Sinne des Wortes eine voll Hütte gab es am Sonntag auch auf der Alpe Schwende oberhalb von Dornbirn. Die Bedienungen waren im Dauerstress, während die Gäste das warme Wetter genossen: „Wir hatten eigentlich mit dem Biken schon aufgehört“, erzählt Herbert Linder, der mit dem Mountainbike auf die Alpe Schwende geradelt ist: „aber bei diesem Wetter muss man das Rad einfach nochmal herausziehen.“ Und Angelika Prock ist mit ihrer Familie zu Fuß auf Ausflug: „Es ist herrlich, fast wie im Sommer. Wir dachten, das nützen wir noch, bevor dann der Winter kommt – irgendwann vielleicht.“
Selbst im nebligen Bregenz viele Spaziergänger
Im Rheintal breitete sich am Sonntag vom Bodensee her eine Nebelschicht aus. Dennoch genossen die Ausflüglerinnen und Ausflügler auch im Bregenzer Hafen die milden Herbsttemperaturen – auch wenn dort nicht ständig die Oktobersonne strahlte. Die Gastronomiebetriebe – vor allem am Hafen – waren jedenfalls gut belegt, auch vor den Eiscafés bildeten sich am Sonntag nochmal Schlangen.