Bis zu 70 Tonnen gebrauchte Kleidungstücke sammeln sich wöchentlich im Kleidersortierwerk Carla Tex der Caritas in Hohenems wöchentlich. Jedes einzelne Teil wird von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern überprüft, sortiert und je nach Zustand verkauft, gespendet oder zu neuen Stoffen verarbeitet.
Kleidungsstücke von guter Qualität bekommen eine zweite Chance und landen in den Carla Second Hand Stores. Dort sind die Kleidungstücke zurzeit besonders nachgefragt. Zum einen aus Nachhaltigkeitsgründen, aber auch aufgrund der Inflation.
Nachfrage um 20 Prozent gestiegen
„Wir merken ganz stark, dass die Teuerung die Menschen mehr zu uns bringt“, sagt Karoline Mätzler, Fachbereichsleiterin für Arbeit und Qualifizierung bei der Caritas: „Wir haben durchschnittlich ca. 20 Prozent mehr Kundschaft in den Geschäften und hören dort auch ganz stark, dass die Kosteneinsparung natürlich ein großes Thema ist.“
Weil die Teuerung speziell bedürftigen Menschen zu schaffen macht, gibt es jetzt zusätzlich spezielle Hilfsangebote, erklärt Mätzler: „Weil wir merken, dass es jetzt ein niederschwelliges Angebot braucht, bieten wir Familien mit Kindern kostenlosen Einkauf für Kinder-Winterbekleidung.“ Außerdem gebe es Gutscheine für bedürftige Familien.
Gute Qualität – auch bei Möbeln
Ware aus zweiter Hand bedeutet nicht schlechtere Qualität – im Gegenteil, meint Anita Lorenz, Mitarbeiterin im Carla Möbelgeschäft im Möslepark in Altach: „Hierher kommen sehr viele Leute und es ist toll zu sehen, wie sehr sie sich freuen – weil sie merken, dass die Preise hier günstig und die Qualität hochwertig ist.“
Mehr Nachfrage nach Second-Hand-Kleidung
Aktuell wird eine erhöhte Nachfrage an Second-Hand-Kleidung beobachtet. Neben einem gestiegenen Interesse an Nachhaltigkeit, sollen vor allem die Teuerungen der Grund dafür sein. Auch die Caritas bemerkt in ihren Second-Hand-Stores „Carla“ die erhöhte Nachfrage.
Aktuell Männerkleidung benötigt
Trotz des ungebrochenen Zustroms an gebrauchter Kleidung in den Sammelcontainern mangelt es aktuell an Männerbekleidung, teilt die Caritas mit. Mit einem kritischen Blick in den eigenen Kleiderschrank ließe sich also ein sinnvoller Beitrag zu Nachhaltigkeit und gesellschaftlichem Miteinander leisten.