Bauernhof der Familie Eller, Kühe auf Weide
ORF Vorarlberg
ORF Vorarlberg
Wirtschaft

Minister sichert Landwirten Hilfe zu

Die Teuerung trifft auch Landwirtinnen und Landwirte – unter anderem in Form der gestiegenen Energie- und Futtermittelpreise. Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig (ÖVP) sichert den Bäuerinnen und Bauern dementsprechend zusätzliche finanzielle Unterstützung zu.

Noch vor Weihnachten sollen Zahlungen aus dem sogenannten Versorgungs-Sicherheitspaket an Landwirtinnen und Landwirte ausgeschüttet werden. Nach Vorarlberg fließen dabei rund 2,2 Millionen Euro.

Stromkostenzuschuss für landwirtschaftliche Betriebe

Diese Zahlungen seien aber nicht die einzige Unterstützung für landwirtschaftliche Betriebe: „Zusätzlich – und da sind wir gerade in der Ausarbeitung – wird es eine Unterstützung im Strombereich geben, einen sogenannten Stromkostenzuschuss für die Land- und Forstwirtschaft“, beschreibt Totschnig. Das Gesamtvolumen dieses Zuschusses betrage 120 Millionen Euro. „Die Details zu diesem Paket werden wir in den nächsten Tagen vorstellen“, sagt der Minister.

Landwirtschaft kann nicht überfördert werden

Seiner Meinung nach könne man Landwirtinnen und Landwirte gar nicht genug unterstützen: „Es gibt keine Überförderung in der Land- und Forstwirtschaft“, bekräftigt Totschnig. „Die Unterstützungen sollen einen Teil der Teuerung abfedern“, argumentiert er. Denn die landwirtschaftlichen Betriebe hätten mit erheblichen Mehrkosten zu kämpfen: Im Vergleich zum Jahr 2020 seien es in diesem Jahr rund 1,3 Milliarden Euro mehr, die die Landwirtinnen und Landwirte aufbringen müssen.

Landwirtschaftsminister zu Gast in Vorarlberg

Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig (ÖVP) war am Freitag in Vorarlberg zu Gast. Er hat den bäuerlichen Betrieben aufgrund der gestiegenen Energie- und Futtermittelpreise zusätzliche Finanzspritzen zugesagt.

Gemeinsame Agrarpolitik fokussiert Klimaschutz

In der neuen gemeinsamen Agrarpolitik liegt der Fokus im Sinne der Zukunftssicherung auf dem Klimaschutz. „Da geht es beispielsweise um Humusaufbau oder bodennahe Gülleausbringung“, konkretisiert Totschnig die Pläne. Zudem stehe das Tierwohl und damit die Verbesserung von Stallungen im Vordergrund. Bergbauernhöfe würden aber weiterhin unterstützt werden, sichert Totschnig zu.

„Hausverstand und Vernunft“ von der EU gefordert

Die Landwirtschaftskammer Vorarlberg begrüßt diese Maßnahmen zwar, kritisiert die Europäische Union allerdings für ihren Umgang mit dem Thema Energie. „Ich fordere mehr Hausverstand und Vernunft in Brüssel“, empört sich Josef Moosbrugger, Präsident der Landwirtschaftskammer.

Man mache zwar die Vorgaben, die Produktion regionaler Lebensmittel und die Energieversorgung zu stärken, doch handle gegenteilig: „Flächen außer Nutzung stellen, das Holz im Wald liegen lassen, Atomenergie als grün verkaufen – dümmer geht es nicht“, kritisiert Moosbrugger.