Kunde trägt Einkaufskorb voller Gemüse
Robert Kneschke – stock.adobe.com
Robert Kneschke – stock.adobe.com
Wirtschaft

Vorarlberger Einzelhandel soll gestärkt werden

Das Land will gemeinsam mit der Wirtschaftskammer den Vorarlberger Einzelhandel verstärkt unterstützen. Für Unternehmen gibt es nun eine spezielle Gutscheinplattform. Zudem wird mit Plakaten für das Einkaufen in Vorarlberg geworben.

Die Lage für den Vorarlberger Einzelhandel ist derzeit nicht allzu rosig: zum einem gibt es die starke Konkurrenz durch den Onlinehandel, zum andern kaufen weniger Kundinnen und Kunden aus der Schweiz und Liechtenstein in Vorarlberg ein, während immer mehr Vorarlbergerinnen und Vorarlberger zum Einkaufen nach Deutschland fahren. Mit verschiedenen Initiativen will das Land deshalb den regionalen und lokalen Handel stärken.

Nahversorgersterben & Regierung

Im Rahmen der Nahversorgungsförderung werden kleine Lebensmittelgeschäfte jetzt vom Land unterstützt. Sie erhalten Zuschüsse zu ihren Betriebskosten und bauliche Investitionen. Diese Zuschüsse werden jetzt um zehn Prozent erhöht. Außerdem sollen Unternehmen Vorarlberg-Gutscheine für ihre Mitarbeiter kaufen um die regionale Kaufkraft zu stärken.

14 Wirtschaftsgemeinschaften auf einen Klick

Bei der Stärkung des Einzelhandels wird auch auf die Digitalisierung gesetzt. Die Plattform „Blühende Stadt- und Ortszentren“ hat gemeinsam mit der Wirtschaftskammer und der Marke Vorarlberg einen Webshop entwickelt, bei dem Unternehmen oder Vereine Gutscheine aus unterschiedlichen Regionen in einem einzigen Bestellvorgang kaufen können. 14 Wirtschaftsgemeinschaften und Regionen sind im Webshop auf www.vorarlberg-gutschein.at vertreten.

Anfang November wird es neue Sujets der „Ländleshopper“-Kampagne geben. Online und mit großformatigen Plakaten wird dabei für den Einkauf in Vorarlberg geworben.

Plakat Einkaufen in Vorarlberg
Land Vorarlberg

Steigende Kosten für Nahversorger

Im Rahmen der Nahversorgungsförderung werden rund 50 Lebensmittelgeschäfte und Dorfläden unterstützt. Sie erhalten vom Land Zuschüsse zu ihren Betriebskosten, für bauliche Investitionen, für Zustelldienste oder für Werbegemeinschaften. Im laufenden Jahr sind dafür 1,6 Millionen Euro vorgesehen. Für das kommende Jahr ist eine Erhöhung der Betriebskostenförderung um zehn Prozent vorgesehen.

Die Wirtschaftskammer warnt davor, dass die steigenden Energiekosten für viele Nahversorgerinnen und Nahversorger bereits bedrohliche Ausmaße angekommen hätten. Immer mehr selbständige Kaufleute würden Verluste schreiben, da sie mit deutlichen Preissteigerungen seitens der Lieferanten konfrontiert sind, die sich nicht vollumfänglich an die Konsumentinnen und Konsumenten weitergeben könnten. Die Wirtschaftskammer fordert eine zügige Umsetzung einer Strom- und Gaspreisbremse für Unternehmen nach deutschem Vorbild in Österreich. Die Politik müsse hier rasch handeln.

Tittler hofft auf Hilfe von illwerke/vkw

Wirtschaftslandesrat Marco Tittler (ÖVP) hat auf den Hilferuf der Nahversorger reagiert. Das Land setze sich auf Bundesebene dafür ein, dass der Energiekostenzuschuss für Unternehmer bis ins neue Jahr ausbezahlt wird. „Wir haben auch bei den Kleinsten reagiert, wenn es darum geht, die Lebensmittelnahversorgung in den Ortszentren zu unterstützen. Das ist der Betriebskostenzuschuss. Was wir hier im Land noch machen können, da laufen Gespräche mit dem Landesenergieversorger, wenn es um die Angebote für die nächsten Jahre geht, beispielsweise bei den Businesskunden“, sagt Tittler.