Laptop wird in der Schule verwendet
APA/dpa/Uli Deck
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Bildung

„Digitale Grundbildung“: Prävention in der Schule

Der Fall einer 10-Jährigen, die von einer Internetbekanntschaft erpresst und später sogar vergewaltigt worden ist, zeigt erneut die Gefahren der digitalen Welt. Damit die Kinder und Jugendlichen darauf vorbereitet werden, gibt es seit heuer von der fünften bis zu achten Schulstufe eine Stunde pro Woche das Pflichtfach „Digitale Grundbildung“.

Einmal mehr zeigt sich, wie wichtig dieser Unterricht ist, denn Anfragen von Fremden sind in den sozialen Medien keine Seltenheit. „Bis jetzt habe ich noch keine schlechten Erfahrungen gemacht. Von ein paar Kollegen habe ich aber schon mitbekommen, dass sie auf Snapchat von unbekannten Personen geaddet wurden und dann auch Nacktbilder zugesendet bekommen haben“, erzählt ein Schüler des Gymnasiums Dornbirn-Schoren.

Genau über diese Erfahrungen und Gefahren wird in der Schule gesprochen. Sabine Wörndle unterrichtet „Digitale Grundbildung“ am Gymnasium Dornbirn-Schoren. In diesem Fach wird vom Aufbau eines Computers bis hin zu Internet-Sicherheit alles unterrichtet. „Das beginnt mit der Erstellung eines sicheren Passworts, was geschieht mit meinen Daten oder wie funktioniert überhaupt so ein Netzwerk. In der zweiten Klasse kommt dann Social Media hinzu, wo wir wirklich auch auf die Gefahren eingehen. Wir thematisieren aber auch das Spannende an Social Media“, erklärt Wörndle.

Nicht immer nur mit Verboten drohen

Für den Unterricht bekommen die Kinder und Jugendlichen Tablets. Viele Funktionen sind gesperrt, die Kinder haben aber bereits herausgefunden, wie sie das umgehen können. Genauso reizen sie bei den Sozialen Medien ihre Grenzen aus. „Wenn WhatsApp aufgrund der begrenzten Bildschirmzeit gesperrt wird, schreibt man halt auf Snapchat mit den Freunden“, erzählt ein Schüler.

Daher ist es auch für die Eltern wichtig, die Kinder gut zu begleiten, sagt Lehrerin Sabine Wörndle. „Viele Eltern stellen ihr Kind beim iPad einfach ab. Wichtig ist, wirklich hinschauen, mit wem das Kind schreibt. Man soll aber nicht immer nur mit Verboten drohen, sondern durchaus auch fragen, warum die Kinder so gerne auf Social Media sind und vielleicht findet man dann auch einen Kompromiss“, sagt Wörndle.

Auch die verschiedenen Wettkämpfe, zu denen sich Jugendliche auf TikTok anstacheln, sollen thematisiert werden. Im Unterricht passiert das mittlerweile laufend, in allen möglichen Fächern, sagt Wörndle.