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Offensive bei betrieblicher Kinderbetreuung

Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen ist für viele Familien nicht einfach. Die Betreuungsangebote in Vorarlberg sind begrenzt und die Öffnungszeiten oft nicht mit den Arbeitszeiten vereinbar. Nun wollen Land, Gemeinden und Wirtschaft das Angebot vor allem mit mehr betrieblichen Kinderbetreuungen verbessern.

Viele Betriebe in Vorarlberg wissen gar nicht, welche Möglichkeiten es gibt. Denn als Betrieb muss man nicht gleich die ganze Kinderbetreuungseinrichtung bereitstellen. Zusammenarbeit ist gefragt, sagt Landtagsvizepräsidentin Monika Vonier. „Es ist vielleicht für einen kleineren Betrieb nicht sinnvoll, einen eigenen Betriebskindergarten zu machen. Aber es würde vielleicht Sinn machen, mit mehreren Betrieben, mit ein oder zwei Gemeinden gemeinsam so ein Projekt auf die Beine zu stellen“, meint Vonier.

Ausbau betrieblicher Kinderbetreuung

Die Kinder-Betreuungsangebote in Vorarlberg sind begrenzt, die Öffnungszeiten oft nicht mit Arbeitszeiten vereinbar. Nun wollen Land, Gemeindeverband, Wirtschaftskammer und Industriellenvereinigung das Angebot gemeinsam verbessern, vor allem mit mehr betrieblichen Betreuungsangeboten.

Dazu kommt, dass die Personalkosten für betriebliche Kindereinrichtungen zu 60 Prozent vom Land und zu 40 Prozent von der Gemeinde übernommen werden. Wichtig ist, dass die Betriebe ihre Möglichkeiten kennen und es dadurch mehr Betreuungseinrichtungen gibt. Von den 255 Kindergärten im Land haben nur drei eine Kooperation mit einem Betrieb, bei den Kinderbetreuungseinrichtungen sind es 17 von 163.

Mangel an Pädagoginnen und Pädagogen

Dass sich Politik und Wirtschaft jetzt gemeinsam hinstellen und mehr Kooperationen umsetzen wollen, klingt nach einem frommen Wunsch, denn gegen den Mangel an Pädagoginnen und Pädagogen ist jahrelang auch kaum etwas unternommen worden und somit fehlt Personal.

Da wird es erst in ein paar Jahren eine leichte Entspannung geben, sagt Gemeindeverbandspräsidentin Andrea Kaufmann. „Wir haben jetzt auch mit dem Land gemeinsam eine Ausbildungsoffensive gestartet, dass es auch zusätzliche Möglichkeiten gibt, Elementarpädagoginnen und Elementarpädagogen auszubilden“, so Kaufmann.

Kinderbetreuungsausbau Aufgabe der öffentlichen Hand

Mit der großangelegten Kampagne soll aber nicht der Eindruck entstehen, dass die Kinderbetreuung auf die Betriebe abgewälzt wird. „es ist völlig klar und außer Frage, dass der Ausbau der Kinderbetreuung Aufgabe der öffentlichen Hand ist“, stellt Vonier klar.