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Chronik

„Fahrprüfung“ für E-Bike-Fahrer gefordert

In Vorarlberg ist die Zahl der Mountainbike-Unfälle massiv angestiegen. In diesem Jahr gab es 59 Unfälle, das sind fast doppelt so viele wie im Zehnjahresschnitt, gab das Kuratorium für Alpine Sicherheit bekannt. Die meisten Fahrerinnen und Fahrer waren mit E-Bikes unterwegs, weshalb bei deren Kauf nun eine Art Fahrprüfung gefordert wird.

Der Anstieg bei den Mountainbike-Unfällen sei auf die zunehmende Anzahl von E-Bike-Fahrerinnen und -Fahrern zurückzuführen. Viele davon würden keine Erfahrung mitbringen und nicht wissen, wie sie mit ihrem E-Bike richtig umzugehen haben, sagt Matthias Knaus, Geschäftsführer des Kuratoriums für Alpine Sicherheit.

Eigene Fähigkeiten dürfen nicht überschätzt werden

E-Bikes sind aufgrund des eingebauten Akkus schwerer und erreichen dadurch hohe Geschwindigkeiten. Gerade auf kurvigen Schotterstraßen könne es schnell passieren, dass man die Kontrolle über sein Fahrrad verliere. Wer die eigenen Fähigkeiten überschätze, könne dementsprechend schnell in Gefahr geraten.

„Mit dem E-Bike fährt man oft zu schnell, speziell abwärts“, erklärt Karl-Heinz Ulmer von „Die Bike Schule Bregenzerwald“. „Wenn sein Fahrkönnen abwärts noch nicht perfekt ist, denkt man, dass man abwärts genauso schnell fahren kann wie aufwärts“, begründet er.

E-Bike-Unfälle im Gelände häufen sich

So bequem ein E-Bike beim Aufwärtsfahren auch ist, gerade im Gelände kann es schnell gefährlich werden. Das haben heuer 59 verunglückte Mountainbiker am eigenen Leib gespürt. Und die meisten davon waren mit einem E-Bike unterwegs.

Richtige Fahrtechnik ist besonders wichtig

Dadurch, dass E-Bikes technisch immer besser werden, werde die richtige Fahrtechnik immer wichtiger, betont Ulmer. Dementsprechend werden spezielle Fahrtrainings angeboten, die dabei helfen sollen, auf dem Rad sicherer zu werden.

Im Fokus stehen dabei das Erlernen des richtigen Bremsverhaltens, der Lenktechnik, des Kurvenverhaltens sowie des sicheren Anfahrens und Absteigens am Berg. „Das sind alles Sicherheitsfaktoren, die das Biken zum Erlebnis machen“, sagt Ulmer. Besonders wichtig sei, das Gelernte immer wieder anzuwenden.

Fahrradunfälle sind nicht zu unterschätzen

Unfälle mit dem Fahrrad dürfen nicht unterschätzt werden. Bereits leichte Stürze können schwere medizinische Folgen nach sich ziehen: Schädel-Hirn-Traumata sowie Wirbel- und Rippenbrüche zählen zu den häufigsten Verletzungen bei Fahrradunfällen. Ulmer warnt davor, sich beim Radfahren nicht ablenken zu lassen, denn bereits ein kleines Schlagloch könne gefährlich werden: „Das sind kleine Geschichten, man denkt gar nicht daran“, betont er.