Dass Bio-Produkte weniger von der Teuerung betroffen sind, hat mehrere Gründe: Die Betriebe haben schon früh investiert und sich, so gut es geht, unabhängig gemacht. Der Vetterhof in Lustenau zum Beispiel hat eine riesige Photovoltaik-Anlage, die Strom produziert. Aber nicht nur das macht sich bezahlt, sagt Bio-Bauer Simon Vetter: „Bei uns fällt schon stark ins Gewicht, dass wir bei Düngemitteln nicht vom Import mineralischer Stickstoffdünger abhängig sind, der unglaublich energieintensiv in der Herstellung ist.“
Trotzdem beobachtet Vetter die Teuerung in vielen Bereichen ganz genau: „Auch meine Traktoren laufen mit Diesel und Verpackungsmaterial beziehen wir auch über den normalen Markt“, sagt Vetter. Darum müssen auch Bio-Produzenten ihre Preise anheben, aber eben nicht so stark, wie aus der konventionellen Landwirtschaft.
Potenzial in Bio-Landwirtschaft vorhanden
Dennoch sind Bio-Produkte noch eine Spur teurer und die Landwirte können den Bedarf an Bio-Produkten nicht abdecken – allein schon darum, weil Vorarlberg sehr gebirgig ist und es nicht so viele geeignete Anbauflächen gibt. Dennoch gibt es Potenzial, sagt Manuel Kirisits-Steinparzer von Bio Austria Vorarlberg. Denn in der konventionellen Vorarlberger Landwirtschaft werden 88 Prozent der Ackerfläche dafür genützt, Futtermittel für die Tiere anzubauen. In der Vorarlberger Biolandwirtschaft sind es hingegen nur 64 Prozent. Ganz ohne Importe werde es in Vorarlberg aber nicht gehen, so Kirisits-Steinparzer.