Brot und Getreide
peterschreiber.media – stock.adobe.com
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Wirtschaft

Bäckereien fordern dringende Unterstützung

Die Teuerung kommt bei den Bäckereien besonders stark an, sie stehen am Ende der Produktionskette. Der Brotpreis ist im Schnitt um 15 Prozent gestiegen. Die Politik müsse den Betrieben dringend unter die Arme greifen, fordert Innungsmeister Wolfgang Fitz. Sollte sich die Ertragslage nicht verbessern, würde das wohl das Aus für den einen oder anderen Betrieb bedeuten.

Rund 70 Bäckereien mit 150 Verkaufsstellen sorgen im Land dafür, dass wir täglich frisches Brot auf den Tischen haben. Die Bäckereien sind eine Branche von vielen, die von den Teuerungen in mehreren Bereichen betroffen sind. Um die 15 Prozent ist der Brotpreis bereits gestiegen und dürfte noch weiter steigen, sagt Innungsmeister Wolfgang Fitz im ORF-Interview zum „Tag des Brotes“.

Die Bäckereien am Ende der Produktionskette seien bei der Teuerung in einer besonderen Situation, so Fitz: „Sei es bei den Verpackungen, sei es bei den Rohstoffen, die wir beziehen, Strom, Gas – alles spielt bei uns eine Rolle. Bei uns kommen die Vertreter und sagen uns, dass das wieder steigt und wir sind in der unglücklichen Lage, dass wir diese Preissteigerungen an die Konsumenten weitergeben müssen, weil wir natürlich die letzten in der Kette sind.“

Bäckereien leiden unter Teuerungen

Die Teuerung kommt bei den Bäckereien besonders stark an, sie stehen am Ende der Produktionskette. Der Brotpreis ist im Schnitt um 15 Prozent gestiegen. Die Politik müsse den Betrieben dringend unter die Arme greifen, fordert Innungsmeister Wolfgang Fitz. Sollte sich die Ertragslage nicht verbessern, würde das wohl das Aus für den einen oder anderen Betrieb bedeuten.

Verpackungen teilweise um über 100 Prozent teurer

Besonders stark gestiegen seien die Kosten für die Verpackungen wie Papiersäcke oder Kartonagen, hier gebe es teilweise Preissteigerungen von über 100 Prozent. Die Rohstoffe seien je nach Produkt um 20 bis 60 Prozent teurer geworden.

Zudem zählen Bäckereien zu den energie-intensiven Betrieben, Teuerungen bei Strom und Gas treffen sie damit besonders hart. „Wenn ich einen Energiekostenaufwand habe von 15.000 Euro, liege ich jetzt bei 45.000 bis 50.000 Euro. Und je nachdem wie viel Ertrag ich als Betrieb habe, ist das natürlich teilweise schon existenzgefährdend, so viel Mehrkosten zu decken. Das kann ein kleiner Betrieb manchmal gar nicht erwirtschaften.“

Bereits ganze Regionen ohne Produktionsstellen

Den Bäckereien bleibe gar nichts anderes übrig, als Preissteigerungen weiterzugeben, betont Fitz. Dadurch habe sich die Ertragslage verschlechtert, die Kundinnnen und Kunden würden ihr Einkaufsverhalten anpassen, berichtet auch das Verkaufspersonal beim „Vorarlberg heute“-Lokalaugenschein.

Sollte die Politik mit Förderungen nicht aushelfen, würden das die Konsumenten noch stärker zu spüren bekommen und für die eine oder andere Bäckerei könnte dass das Aus bedeuten, fürchtet Innungsmeister Fitz. Es sei ohnehin schon schwierig, Nachwuchs für die Betriebe zu finden.

In einigen Regionen im Land gebe es bereits gar keine produzierenden Bäckereien mehr, wie etwa im Hinteren Bregenzerwald zwischen Mellau und Warth, im Montafon gebe es nur noch eine produzierende Bäckerei, im Leiblachtal gar keine mehr. In diesen Regionen gebe es nur noch Verkaufsstellen von anderen Bäckereien. „Wir hoffen, dass nicht zu viele schließen werden“, so Fitz.