Nach der Präsentation lud der Verein TUN. Green Deal Vorarlberg zur Teilnahme an der Fishbowl-Diskussion mit Jürgen Sutterlüty (Sutterlüty – Mein Ländlemarkt/TUN), Karin Guldenschuh (Moderation), Bianca van Dellen (WKV/TUN), Sabine Klapf (Südwind Vorarlberg) und Christof Drexel (drexel reduziert).
Dominic Kummer
Dominic Kummer
Wirtschaft

Kampf für das Klima: 22 Firmen gründen Verein

Mehr als 20 Vorarlberger Unternehmen haben gemeinsam den Verein „TUN. Green Deal“ Vorarlberg gegründet. Sie wollen sich gemeinsam für Klimaziele einsetzen und in erneuerbare Energien und nachhaltige Projekte investieren. Am Freitagabend wurde der Verein mit seinen Vorhaben präsentiert.

Die Mitgliedsbetriebe wollen nach eigenen Angaben Verantwortung übernehmen und rasch gemeinsam mit Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft Lösungen umsetzen und in erneuerbare Energien und nachhaltige Projekte investieren. Bei der Präsentation am 14. Oktober stellte der neue Verein Maßnahmen und Prüfinstrumente vor und lud zum Mitmachen bei der Bewegung ein.

„Jetzt ist Zeit zu handeln, nicht erst morgen oder übermorgen. Wir gehen mutig voran, sprechen brennende Themen an, diskutieren auf Augenhöhe und gestalten gemeinsam eine lebenswerte Zukunft“, betonte Sutterlüty-Geschäftsführer Jürgen Sutterlüty die Motivation für die Gründung. Gemeinsam mit Bianca van Dellen (WKV) vertrat er die TUN-Gründungsmitglieder bei der Podiumsdiskussion mit Sabine Klapf (Südwind Vorarlberg) und dem Energieexperten Christof Drexel (drexel reduziert).

Vertreter:innen der Gründungsmitglieder bei der Präsentation des Vereins TUN. Green Deal Vorarlberg (v. l. n. r.): Jürgen Weishäupl (TUN-Geschäftsführer), Willi Sieber (ehemaliger Geschäftsführer Ökologie Institut Vorarlberg), Jürgen Sutterlüty (Sutterlüty – Mein Ländlemarkt), Monika und Egon Haag (Bäckerei Mangold), Erich Teufel (RAUCH Fruchtsäfte), Frank Huchler (Getzner Holding) und Harald Giesinger (Vorarlberger Sparkassen).
Dominic Kummer
Vertreter und Vertreterinnen der Gründungsmitglieder bei der Präsentation des Vereins „TUN. Green Deal Vorarlberg“ (v. l. n. r.): Jürgen Weishäupl (TUN-Geschäftsführer), Willi Sieber (ehemaliger Geschäftsführer Ökologie Institut Vorarlberg), Jürgen Sutterlüty (Sutterlüty – Mein Ländlemarkt), Monika und Egon Haag (Bäckerei Mangold), Erich Teufel (RAUCH Fruchtsäfte), Frank Huchler (Getzner Holding) und Harald Giesinger (Vorarlberger Sparkassen).

„TUN. Green Deal Vorarlberg“
Gründung: Oktober 2022
Mitglieder: 22 Firmen mit 19.000 Mitarbeitenden
Präsident: Hubert Rhomberg
Vize-Präsidentin/Schriftführerin: Bianca van Dellen
Finanzreferent: Thomas Schwarz
Vorstand: Jürgen Sutterlüty
Geschäftsführer: Jürgen Weishäupl

22 Unternehmen mit rund 19.000 Mitarbeitenden

TUN-Vereinsmitglieder sind international tätige Industriebetriebe wie ALPLA, Blum, Gebrüder Weiss, Getzner Holding, Haberkorn, Pfanner Getränke, Rauch Fruchtsäfte und Rhomberg Bau sowie regionale Größen wie Schwärzler Hotels, Tomaselli Gabriel Bau oder der Lebensmittelmarkt Sutterlüty.

Zu den Gründungsmitgliedern zählen auch die Vorarlberger Sparkassen, die Vorarlberger Landes-Versicherung (VLV), illwerke vkw sowie die Wirtschaftskammer Vorarlberg (WKV). Weitere Mitglieder sollen laufend hinzu kommen. „Wir freuen uns über alle, die mitmachen und brauchen jeden Einzelnen auf dem Weg in die Zukunft“, appelliert Sutterlüty. Die derzeit 22 Unternehmen zählen mit rund 19.000 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen im Land zu Vorarlbergs größten Firmen.

Ausstieg aus fossilen Energieträgern

Die Mitglieder des neuen Vereins sind sich einig: Veränderung ist möglich, doch dafür brauche es Mut und die Bereitschaft, Dinge neu zu denken und Sichtweisen zu hinterfragen. Die Unternehmen wollen nach eigenen Angaben mit gutem Beispiel vorangehen und Verantwortung übernehmen. Dazu steigen sie möglichst rasch aus fossilen Energieträgern aus und setzen auf erneuerbare Energien. Sie wollen umweltfreundliche Mobilität fördern sowie Biodiversität und regionale Bio-Lebensmittel und bauen und sanieren künftig ökologisch und energieeffizient.

Team soll konkrete Maßnahmen erarbeiten

Ein interdisziplinäres Team soll im Auftrag des Vereins konkrete Maßnahmen und deren Auswirkungen auf die Energiebilanz Vorarlbergs erarbeiten. Zudem soll ein öffentliches Dashboard künftig Energieflüsse, Treibhausgas-Emissionen und ökonomische Betrachtungen abbilden und den Fortschritt Vorarlbergs dokumentieren. Bis 2030 soll in Vorarlberg nur noch so viel CO2 ausgestoßen werden, wie auch wieder gebunden werden kann. Um die Netto-Null zu erreichen, betrachtet TUN alle von Vorarlberg verursachten Emissionen.

Christof Drexel
Dominic Kummer
Energieexperte Christof Drexel

„Gesamtes Potenzial erneuerbarer Energien ausschöpfen“

„Während der territoriale Ausstoß – also jener innerhalb unserer Landesgrenzen – bei 4 bis 5 Tonnen CO2 pro Person im Jahr liegt, beträgt der verursacherbasierte 10 bis 12 Tonnen. Letzterer enthält auch Emissionen, die zum Beispiel für Produkte im Ausland anfallen. Wir benötigen daher neben den Reduktionsstrategien eine Dekarbonisierung auf allen Ebenen, massive Elektrifizierung, grüne Wärmenetze und wir müssen das gesamte Potenzial erneuerbarer Energien ausschöpfen. All das ist größtenteils bis 2030 möglich“, erklärte Energieexperte Drexel bei der Präsentation.

Vernetzung mit Politik und Gesellschaft

Als Initiative der Wirtschaft richtet sich der Verein TUN daher an Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft. So will der Verein in enger Abstimmung mit dem Land und der Energieautonomie Vorarlberg zusammenarbeiten und sich mit NGOs und engagierten Akteurinnen und Akteuren der Zivilgesellschaft vernetzen.

„Es braucht diese Bewegung und die Innovationskraft der Wirtschaft. Wir versuchen nun, die beiden Prozesse anzunähern und Schnittpunkte zu finden“, betonte Vorarlbergs Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) bei der Diskussion. „Jetzt braucht es Tempo, eine gerechte Verteilung und Solidarität. Das ist eine der Aufgaben der Politik“, ergänzte Bernie Weber, Landtagsabgeordneter der Grünen.

Geht es nach Jürgen Sutterlüty, soll die Initiative so viele Menschen wie möglich begeistern: „Wir wollen eine offene, transparente Bewegung schaffen und alle Vorarlbergerinnen und Vorarlberger auf dem Weg in die Zukunft mitnehmen." Jeder Beitrag zähle, so Sutterlüty.

Mitglieder „TUN. Green Deal“ Vorarlberg

11er Nahrungsmittel
AAT
ALPLA
Bäckerei Mangold
Blum
Gebrüder Weiss
Getzner Holding
Haberkorn
illwerke vkw
IMA Schelling
Inhaus
MAWERA
Pfanner Getränke
RAUCH Fruchtsäfte
Rhomberg Bau
Rondo Ganahl
Schwärzler Hotels
Sutterlüty – Mein Ländlemarkt
Tomaselli Gabriel Bau
Vorarlberger Landes-Versicherung
Vorarlberger Sparkassen
Wirtschaftskammer Vorarlberg