Sarg, Kerze
ORF Vorarlberg
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Energie

Krematorium sorgt mit Flüssiggas vor

Die Energiekrise trifft auch die Krematorien. In Vorarlberg finden jährlich rund 2.500 Einäscherungen statt. Das benötigt viel Energie, weshalb das Krematorium in Hohenems dementsprechend vorgesorgt und eine Anlage auf Flüssiggas-Betrieb umgerüstet hat, um Bestattungen jederzeit nachkommen zu können.

Rund 80 Prozent der Bestattungen in Vorarlberg sind Feuerbestattungen. Jede Einäscherung benötigt Energie. eine Gasknappheit hätte dementsprechend große Auswirkungen auf die Krematorien. „Wenn in einem Krematorium kein Gas mehr zur Verfügung wäre, dann müsste man den Betrieb einstellen“, schildert Claus Kergel, Geschäftsführer des Krematoriums in Hohenems.

Gemeindeverband um Gasversorgung bemüht

Das stelle nicht nur ein gesundheitspolizeiliches Problem dar, sondern sei auch hinsichtlich Würde und Pietät problematisch zu sehen. „Deshalb werden die meisten Krematorien vermutlich nachrüsten oder über das Energielenkungsgesetz Gas bekommen“, ist Kergel überzeugt.

Der Gemeindeverband bemühe sich nun dementsprechend um eine solche Lenkung an die Krematorien, wenn es tatsächlich zu einer Gasknappheit kommen sollte. Eine Garantie für eine Bevorzugung gebe es allerdings nicht.

Energiekrise in Krematorien

Auch den Tod hat die Energiekrise fest im Griff. Die Krematorien benötigen für das Einäschern eines Verstorbenen viel Energie. Diese müssen mit stark steigenden Gas-Preisen und einer möglichen Gas-Knappheit umgehen.

Bestattungsverpflichtung gesetzlich verankert.

Problematisch werde es, wenn kein Gas mehr vorhanden sei. „Wenn kein Gas mehr kommen sollte, haben wir das Problem, dass wir unserer gesetzlichen Bestattungsverpflichtung nicht nachkommen können“, betont Kergel. Damit der Betrieb im Falle einer Knappheit weitergehen könne, hat das Krematorium in Hohenems vorgesorgt. Man habe 70.000 bis 80.000 Euro investiert und eine der Anlagen auf Flüssiggasbetrieb umgerüstet.

Bestattungskosten steigen österreichweit an

Die Kosten für Bestattungen werden österreichweit steigen. Vorarlberg bildet hierbei mit einer Steigerung von rund drei Prozent allerdings eine Ausnahme. „Andere Anlagen rechnen mit einer Kostensteigerung von 30 bis 40 Prozent, die sie vermutlich an die Hinterbliebenen weitergeben müssen“, sagt Kergel.

Krematorium Hohenems Vorreiter bei Energieeffizienz

Als Vorreiter mit einer energieeffizienten Anlage würden die hohen Energiekosten das Krematorium in Vorarlberg demnach nicht in voller Härte treffen. Im Krematorium in Hohenems werden rund 50 Prozent des Stromverbrauchs über die hauseigene Photovoltaikanlage produziert. Die durch Gas erzeugte Abwärme des Ofens werde zudem rückgewonnen und für die Beheizung des hauseigenen Gebäudes verwendet.

Kergel betont allerdings, dass ein Krematorium die falsche Stelle sei, um über weitere Energiesparmaßnahmen zu sprechen, denn gerade beim letzten Gang der Verstorbenen sei ein würdevoller Abgang besonders wichtig.