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Mathis Fotografie/Archiv
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Chronik

16 Monate Haft wegen Internetbetrugs

Ein 21-jähriger Mann hat sich am Freitag wegen der Beteiligung an Internetbetrügereien vor Gericht verantworten müssen. Ihm wurde vorgeworfen, sein Konto zur Verfügung gestellt zu haben, von dem dann illegale Gelder weiterüberwiesen wurden. Zudem gab er Kontakte weiter. Er wurde wegen Betrugs im Internet zu 16 Monaten Haft verurteilt.

Der 21-Jährige hat zum Beispiel ein Konto in Litauen eröffnet. Dorthin sind immer wieder Beträge zwischen 1.000 und 2.000 Euro überwiesen worden. Der Angeklagte hat sie dann unter Abzug seiner Provision weiterüberwiesen. Der Richter fragte ihn, ob er geglaubt habe, dass diese Überweisungen sauber sind, weil die Überweisungen am Computer wie ein Videospiel ausschauen würden und nicht wie ein Bankgeschäft. Er habe nicht gedacht, dass das Geld aus kriminellen Kreisen stammen könnte, sagte der Angeklagte, später zeigte er sich dann geständig.

Kontakte weitergegeben

In der Anklage ging es aber nicht nur um die Überweisung krimineller Gelder, sondern auch um die Rolle, die der 21-Jährige in dieser Betrugsmaschinerie spielte. Der Mann hat nicht nur Geld aus Betrügereien weitergeleitet, er hat auch Kontakte weitergegeben. „Das ist der eigentliche Grund, warum Sie hier sitzen", sagte der Richter. Der Angeklagte habe damit die Möglichkeit geschaffen, die Betrügereien weiter auszuweiten.

Der Staatsanwalt sagte, es gebe eine Plage an solchen Fällen. Das Internet biete eine Fülle an Betrugsmöglichkeiten mit Gewinnspielen und Erpressung. Wo das Geld dann lande und wo die eigentlichen Täter sitzen, würden nur die Götter wissen. Der Angeklagte sagte zum Schluss, er habe aus seinen Fehlern gelernt.

Der Mann wurde zu 16 Monaten Haft, 14 davon bedingt, verurteilt. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.