„Die aktuellen Energie- und Treibstoffpreise, aber auch höhere Personalkosten und teureres Material haben dieses Jahr die Preisgestaltung maßgeblich beeinflusst“, so Fachgruppen-Obmann Andreas Gapp. Mit den nun vor dem Vorverkaufsstart für Saisonkarten am 1. Oktober festgelegten Preisen liege man immer noch unter dem Verbraucherpreisindex.
Montafon/Brandnertal setzen auf dynamische Preise
Die Bergbahnen im Montafon und Brandnertal setzen heuer erstmals auf ein dynamisches Preismodell, das sogenannte „Dynamic Pricing“. Die Ticketpreise werden jeweils nach verschiedenen Faktoren angepasst. Wer früh und online bucht, zahlt etwa an Tagen mit geringerer Auslastung weniger fürs Tages- und Mehrtagesticket. Die Bergbahnen Brandnertal bieten ein „Green Ticket“, das auch die Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln beinhaltet. In einigen kleineren Skigebieten liegt die Tageskarte immer noch unter 25 Euro, am günstigsten ist sie in Reuthe im Bregenzerwald mit zehn Euro oder in Gurtis-Bazora (Bezirk Feldkirch) mit 21 Euro.
In den großen Skigebieten, die natürlich auch mehr bieten und die Pisten beschneien, sind die Preise für Tageskarten stark angestiegen. Für eine Tageskarte im Skigebiet Damüls-Mellau-Faschina-Sonntag zahlt man heuer 61,00 Euro, letztes Jahr waren es noch 55,50 Euro. In Warth-Schröcken kostet das Tagesticket 64,00 Euro und am Ski Arlberg 67,00 Euro. Nicht mehr zu vergleichen sind die Preise im Montafon und dem Brandnertal mit anderen Skigebieten – dort gibt es heuer nämlich dynamische Preismodelle. Das heißt, die Preise ändern sich täglich, je nach Nachfrage.
Fahrgeschwindigkeit drosseln, Betriebszeiten verkürzen
Den Herausforderungen begegnen die Betriebe auch mit einem „dynamischen Fahrbetrieb“. „Wenn wir die Fahrgeschwindigkeit von sechs auf fünf Meter pro Sekunde reduzieren, kann 15 Prozent Energie eingespart werden“, erklärte Gapp – auch wenn das nicht jeden Tag möglich sein werde. Zudem könnten die Betriebszeiten verkürzt werden, und Sitzheizungen würden im Winter nicht eingeschaltet.
„Es ist wie Fahren im Nebel. Wir dachten, schlimmer als im Corona-Winter kann es nicht kommen – aber weit gefehlt“, beschrieb Tagwerker die Lage. Viele hätten auf eine normale Saison gehofft. Bei den Skiliftpreisen müsse man sich angesichts der steigenden Kosten nun mit den Kunden in der Mitte treffen. Man hoffe, dass die Gäste, vor allem jene aus Deutschland, nicht ausblieben. Probleme bereiten den Seilbahnern auch die Beschaffung von Ersatzteilen und der Personalmangel in der Gastronomie.