Skigebiet Warth-Schröcken am Hochtannberg
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Wirtschaft

Skifahren wird empfindlich teurer

Vorarlbergs Seilbahnbetriebe erwarten einen schwierigen Winter. Die Liftkarten werden im Schnitt um acht Prozent teurer. Die Kalkulation habe den Unternehmen wegen der dramatischen Strompreiserhöhungen große Schwierigkeiten bereitet, so Fachgruppen-Geschäftsführer Michael Tagwerker. Viele hofften für heuer einfach, „dass sich die Verluste in Grenzen halten“.

„Die aktuellen Energie- und Treibstoffpreise, aber auch höhere Personalkosten und teureres Material haben dieses Jahr die Preisgestaltung maßgeblich beeinflusst“, so Fachgruppen-Obmann Andreas Gapp. Mit den nun vor dem Vorverkaufsstart für Saisonkarten am 1. Oktober festgelegten Preisen liege man immer noch unter dem Verbraucherpreisindex.

Skikartenpreise 2022/23

Skigebiet Skikarte Erwachsener 2022/23 Skikarte Erwachsener2021/22
Alberschwende 26,00 Euro 23,00 Euro
Hochhäderich n. bekannt 36,00 Euro
Andelsbuch/Bezau 36,40 Euro 34,60 Euro
Bazora & Gurtis 21,00 Euro 20,00 Euro
Bödele 40,00 Euro 36,50 Euro
Damüls-Mellau-Faschina-Sonntag 61,00 Euro 55,50 Euro
Diedamskopf n. bekannt 48,50 Euro
Faschina 47,50 Euro 41,50 Euro
Furx n. bekannt 20,00 Euro
Oberstdorf-Kleinwalsertal 57,50 Euro 52,50 Euro
Heumöser Skilifte Ebnit 22,00 Euro 21,20 Euro
Hittisau n. bekannt
Hochlitten-Riefensberg 33,00 Euro 29,50 Euro
Laterns-Gapfohl 43,00 Euro 40,00 Euro
Raggal 23,00 Euro 23,00 Euro
Skiverein Reuthe 10,00 Euro 10,00 Euro
Scheidegg Lugi Leitner Lift 19,00 Euro 18,00 Euro
Schneiderkopf Buch n. bekannt 21,00 Euro
Schetteregg 40,00 Euro 36,50 Euro
Schuttannen Hohenems n. bekannt 14,00 Euro
Silvretta Galtür 31,00 Euro 29,50 Euro
Ski Arlberg 67,00 Euro 61,00 Euro
Sonnenkopf 49,00 Euro 44,00 Euro
Sonntag-Stein 41,00 Euro 39,00 Euro
Sulzberg Dorflift n. bekannt 10,00 Euro
Sulzberg-Thal n. bekannt 23,00 Euro
Übersaxen 24,00 Euro 22,00 Euro
Warth-Schröcken 64,00 Euro 58,00 Euro
Dynamische Preise
Brandnertal ab 43,00 Euro Fixpreis. 53,00 Euro
Gargellen ab 43,00 Euro Fixpreis: 53,00 Euro
Golm ab 43,00 Euro Fixpreis: 53,50 Euro
Montafoner Kristbergbahn Silbertal ab 33,00 Euro Fixpreis: 40,50 Euro
Silvretta Montafon ab 47,00 Euro Fixpreis:

Montafon/Brandnertal setzen auf dynamische Preise

Die Bergbahnen im Montafon und Brandnertal setzen heuer erstmals auf ein dynamisches Preismodell, das sogenannte „Dynamic Pricing“. Die Ticketpreise werden jeweils nach verschiedenen Faktoren angepasst. Wer früh und online bucht, zahlt etwa an Tagen mit geringerer Auslastung weniger fürs Tages- und Mehrtagesticket. Die Bergbahnen Brandnertal bieten ein „Green Ticket“, das auch die Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln beinhaltet. In einigen kleineren Skigebieten liegt die Tageskarte immer noch unter 25 Euro, am günstigsten ist sie in Reuthe im Bregenzerwald mit zehn Euro oder in Gurtis-Bazora (Bezirk Feldkirch) mit 21 Euro.

In den großen Skigebieten, die natürlich auch mehr bieten und die Pisten beschneien, sind die Preise für Tageskarten stark angestiegen. Für eine Tageskarte im Skigebiet Damüls-Mellau-Faschina-Sonntag zahlt man heuer 61,00 Euro, letztes Jahr waren es noch 55,50 Euro. In Warth-Schröcken kostet das Tagesticket 64,00 Euro und am Ski Arlberg 67,00 Euro. Nicht mehr zu vergleichen sind die Preise im Montafon und dem Brandnertal mit anderen Skigebieten – dort gibt es heuer nämlich dynamische Preismodelle. Das heißt, die Preise ändern sich täglich, je nach Nachfrage.

Fahrgeschwindigkeit drosseln, Betriebszeiten verkürzen

Den Herausforderungen begegnen die Betriebe auch mit einem „dynamischen Fahrbetrieb“. „Wenn wir die Fahrgeschwindigkeit von sechs auf fünf Meter pro Sekunde reduzieren, kann 15 Prozent Energie eingespart werden“, erklärte Gapp – auch wenn das nicht jeden Tag möglich sein werde. Zudem könnten die Betriebszeiten verkürzt werden, und Sitzheizungen würden im Winter nicht eingeschaltet.

„Es ist wie Fahren im Nebel. Wir dachten, schlimmer als im Corona-Winter kann es nicht kommen – aber weit gefehlt“, beschrieb Tagwerker die Lage. Viele hätten auf eine normale Saison gehofft. Bei den Skiliftpreisen müsse man sich angesichts der steigenden Kosten nun mit den Kunden in der Mitte treffen. Man hoffe, dass die Gäste, vor allem jene aus Deutschland, nicht ausblieben. Probleme bereiten den Seilbahnern auch die Beschaffung von Ersatzteilen und der Personalmangel in der Gastronomie.