Wiese Dornbirn
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Politik

Umwidmung: Sport statt Landwirtschaft

Die Dornbirner Stadtvertretung hat mehrheitlich die Umwidmung von fast 13 Hektar Landwirtschaftsflächen beschlossen. Sie sollen zum Teil zu Sportflächen umgebaut werden. Als einzige Partei stimmten die Grünen dagegen. Sie fordern eine österreichweite Regelung.

Ein Teil der umgewidmeten Flächen befindet sich im Stadtteil Forach. Hier soll ein Kunstrasenplatz entstehen. Gegen die Umwidmung stimmten die Grünen. „Wir stellen uns immer dagegen, dass landwirtschaftliche Böden der Nahrungsmittelproduktion entzogen werden“, sagt Grünen-Stadträtin Juliane Alton. Ziel sei es, dass man einen Anteil der Lebensmittel selbst in Vorarlberg oder selbst in der Stadt Dornbirn erzeugen kann. Alles andere würde nur abhängig machen.

Umwidmung Wiese Dornbirn
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Hier in Forach soll ein Kunstrasenplatz gebaut werden

„Sport- und Freizeitflächen müssen mitwachsen“

ÖVP-Stadtrat Julian Fässler spricht von „keiner einfachen Entscheidung“. Es sei wichtig, dass man landwirtschaftliche Flächen habe. Es gebe aber auch den Fußballverein Admira Dornbirn, der „exzellente Arbeit im Nachwuchsbereich“ leiste. 270 Sportlerinnen und Sportler würden hier trainieren und ihre Matches austragen.

Im Stadtteil Rohrbach werde viel gebaut und es gebe einen enormen Zulauf, betont Fässler: „Wir müssen schauen, dass Sport- und Freizeitflächen mit unserer Stadt und der Bevölkerung mitwachsen.“

FPÖ: Betonierter Skaterplatz

Kritik an den Grünen kommt von FPÖ-Stadtrat Christoph Waibel. Die Grünen wären dagegen, dass man auf landwirtschaftlichen Flächen an der Autobahn Fußball spielt, aber sie wären dafür, dass man eine andere Wiese für einen Skaterplatz betoniert. Er meint damit die Wiese bei der Ausweichschule.

Umwidmung Wiese Dornbirn
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Auf dieser Wiese ist ein Skaterplatz geplant

Für österreichweit klare Vereinbarungen

Landwirtschaftskammer-Präsident Josef Moosbrugger, der für die ÖVP in der Stadtvertretung sitzt, wünscht sich einen „deutlich umsichtigeren Umgang und mehr Zurückhaltung“ bei Flächenwidmungen. Er sei aber Realist und kein Populist. „Nur zu sagen, gar keine Flächen zu widmen, da würde ich eher ein Fragezeichen dahinter stellen“, so Moosbrugger.

Er sieht die österreichische Raumordnungskonferenz und nicht die Stadt Dornbirn gefordert. Es brauche österreichweit klare Vereinbarungen, so der Präsident der Landwirtschaftskammer.

Die Dornbirner Grünen fordern ein österreichweites Ende der Umwidmungen von Landwirtschaftsflächen. Hier müsse auf Bundesebene ein klarer Riegel vorgeschoben werden. Vorbild sei hier die Schweiz, wo das bereits seit Jahren so der Fall sei.

Umwidmung von Landwirtschaftsflächen beschlossen

Einige Landwirtschaftsflächen sollen zum Teil zu Sportflächen umgebaut werden. Die Grünen waren als einzige Partei dagegen und nehmen das zum Anlass, ein österreichweites Umwidmungsverbot von Landwirtschaftsflächen zu fordern.