Bischof Benno Elbs
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Religion

Bischof Elbs: Längeres Warten auf Priesterinnen

Zum 60. Jahrestag des Beginns des Zweiten Vatikanischen Konzils spricht der Feldkircher Diözesanbischof Benno Elbs bei der Frage der Gleichstellung der Frauen in der Katholischen Kirche „irgendwie von einer Sackgasse.“ Er nimmt an, dass er persönlich Priesterinnen nicht mehr erleben wird.

Vor 60 Jahren – am 11. Oktober 1962 – begann in Rom das Zweite Vatikanische Konzil. 4.500 Bischöfe haben am drei Jahre dauernden Reformprozess in der Katholischen Kirche mitgearbeitet. Danach standen etwa die Priester nicht mehr mit dem Rücken zum Altar und haben Deutsch statt Latein gesprochen. In dieser Zeit habe sich in der Katholischen Kirche in unterschiedlichen Bereichen vieles verändert, sagt Bischof Elbs im ORF Vorarlberg-Interview. Das reiche von der Ämter – und Liturgiefrage bis hin zum Dialog mit den anderen Religionen.

Zur Thematik der Gleichstellung der Frauen in der Katholischen Kirche sagt der Bischof, dass es leider so sei, dass man bei manchen Fragen irgendwie in einer Sackgasse sei. Man dürfe aber nicht locker lassen. Auf die Frage, ob er es persönlich noch erleben werde, dass Frauen Priesterinnen werden, antwortet Elbs: „Ich glaube, ich persönlich werde das nicht mehr erleben.“

Bräuchte es ein drittes Konzil?

Vor 60 Jahren begann in Rom das zweite Vatikanische Konzil. 4.500 Bischöfe haben am drei Jahre dauernden Reformprozess in der Katholischen Kirche mitgearbeitet. Und plötzlich standen die Priester nicht mehr mit dem Rücken zu den Gläubigen am Altar und haben Deutsch statt Latein gesprochen. Was ist heute vom weltkirchlich so bedeutsamen Ereignis geblieben und bräuchte es nicht schon längst ein drittes Konzil?

„Spielraum beim Zölibat“

Beim Zölibat sieht der Feldkircher Diözesanbischof einen Spielraum. In der ukrainisch-katholischen Gemeinde, die derzeit in Feldkirch ihre Gottesdienste feiert, seien die Priester verheiratet.

Es gebe in der Katholischen Kirche die sogenannte östliche Tradition, wo Priester verheiratet sind, und die sogenannte lateinische Tradition, wo Priester nicht verheiratet sind. Außer sie seien vom evangelischen oder anglikanischen Kirche konvertiert. Für Bischof Elbs ist die Zölibatsfrage „eine institutionelle und keine dogmatische Frage.“