Tierschutzheim in Dornbirn
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TIERE

Teuerung macht Tierschutzheim zu schaffen

In der Pandemie wurden viele Tiere noch als Gefährten angeschafft, aber kaum wird der Unterhalt durch die Teuerung kostspielig, gilt die Treue offenbar für viele nur noch einseitig. Das bekommen auch die Tierheime zu spüren, die ja selbst mit steigenden Preisen und explodierenden Energiekosten ringen und sparen müssen.

Das Vorarlberger Tierschutzheim in Dornbirn ist seit dem Sommer voll ausgelastet. Die Teuerung hinterlässt auch hier bereits Spuren., erklärt Tierpflegeleiter und Sprecher Marco Milohnic: „Die Teuerung werden wir garantiert auch merken, vor allem im Bereich Wasser. Wir haben sehr hohe Hygienemaßnahmen. Das ist aber unabdingbar, weil wir auf den Tierstationen wirklich sehr stark auf Hygiene achten.“

Hygiene kostet Geld

So werden in der Waschküche beispielsweise Decken und Hundehandtücher mit besonders verträglichen Spezialmitteln bei 90 Grad gewaschen, um die Tierhaut nicht zu reizen. Besonders auf Hygiene geachtet werden muss auf der Krankenstation der Tiere, wo nicht nur Tabletten verabreicht werden: Ein Tierarzt operiert hier zweimal in der Woche.

Tierschutzheim und Teuerung

Der gestrige Welttierschutztag hat einmal mehr aufgezeigt, dass Tiere zwar oft unsere Seelentröster sind, sie aber regelrecht verstoßen werden, wenn das Geld knapper wird. Das bekommt dann immer das Tierschutzheim zu spüren , wo viele Tiere abgegeben werde. Dort muss man wegen der globalen Situation aber selbst schauen, wie man mit der Teuerung zurecht kommt und wo man sparen kann.

An Beleuchtung wird bereits gespart

Wasser wird auch benötigt, um die Hundeplätze täglich zu reinigen und zu desinfizieren. Das Tierheim überlegt sich natürlich genau, wo man noch sparen kann. Etwa beim Strom, sagt Milohnic: „Zum Beispiel bei der Außenbeleuchtung auf den Trainingsplätzen oder bei der Innenbeleuchtung in den Tierbehausungen, wo wir schauen, dass das Licht relativ spät eingeschaltet bzw. möglichst früh wieder abgedreht wird.“

Gechippt, aber ohne Halterdaten

Derzeit leben 26 Hunde im Vorarlberger Tierschutzheim. Freudensprünge, dass sie abgeholt werden, sind seltener geworden. Die Hunde sind zwar oft gesetzmäßig gechippt, die Tierhalter haben aber mitunter ihre Daten gar nicht hinterlegt.

Katze im Tierheim
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Auch Futter wird teurer

Außerdem sind derzeit 65 Katzen im Tierschutzheim – und Kleinvieh macht sprichwörtlich auch Mist. Dafür braucht es vorher aber Futter, aber medizinisches Futtermittel ist deutlich teurer geworden. Hier habe man aber noch großzügige Sponsoren und Unterstützer.

An Heizung muss noch nicht so viel gespart werden

Von Gas ist man im Tierschutzheim nicht abhängig, man heizt mit Erdwärme – und das so gut wie gar nicht. Die Tiere mögen es nämlich kühl, erklärt der Tierpflegeleiter: „Wir haben bis jetzt noch die Heizungen nicht aufgedreht, da die meisten Tiere es gar nicht mögen, wenn es zu beheizt ist. Katzen fühlen sich bei 18 bis 19 Grad noch wohl, genauso die Hunde. Das ist eine optimale Temperatur, dass ihnen nicht zu kalt und nicht zu heiß wird.“

Je teurer Tierhaltung wird, desto mehr kommen ins Heim

Menschen wiederum, die nun beim Heizen und anderswo sparen müssen, überlegen sich jetzt dreimal, ob sie sich ein Haustier noch leisten können. Beim Tierschutzheim sieht man da Einiges auf sich zukommen, sagt Milonic: „Da gibt es eher Leute, die nachdenken: Kann ich mir die nächste Tierarzt-Rechnung leisten? Kann ich mir das Futter leisten, oder Überhaupt die gesamte Tierhaltung?“ Das wird für manche Tierhalterinnen und Tierhalter fast zum finanziellen Drahtseilakt – aber damit auch für das Tierschutzheim zunehmend schwieriger.