Auto wird betankt
ORF.at/Kaja Stepien
ORF.at/Kaja Stepien
Wirtschaft

Diesel knackte wieder 2-Euro-Marke

Vier Tage nach der Einführung der CO2-Bepreisung hat der Dieselpreis wieder die 2-Euro-Marke geknackt. Wobei unter anderem in Vorarlberg der Spitzenwert mit 2,029 Euro verzeichnet wurde. Kritik am Preissprung kommt vom Autofahrerclub ÖAMTC.

Laut dem Spritpreisrechner der E-Control wurde am Dienstag im Schnitt 2,001 Euro für den Liter verlangt, wobei in Tirol und Vorarlberg der Spitzenwert mit 2,029 Euro verzeichnet wurde. In Kärnten, Nieder-und Oberösterreich sowie in der Steiermark blieb der Preis noch knapp unter zwei Euro. Beim Super lag der Durchschnittspreis für den Liter gestern bundesweit bei 1,749 Euro.

Autofahrerclub kritisiert Preissprung

Kritik an den stark gestiegenen Preisen kommt vom ÖAMTC. „An der neuen CO2-Bepreisung kann der Preissprung eigentlich nicht liegen: Sprit, der bereits vor 1. Oktober eingelagert war, wurde von den Tankstellen ja noch ohne den zusätzlichen Aufschlag eingekauft“, hält ÖAMTC-Experte Martin Grasslober fest. Denn: „Die zusätzliche CO2-Bepreisung konnte nur jenen Sprit teurer machen, der auch erst am Samstag geliefert wurde.“

An den Weltmärkten sind die Preise für Rohöl heute, Mittwoch, leicht gesunken. Der Preis für Nordseesorte Brent reduzierte sich um 8 Cent auf 91,72 Dollar. Gestern und vorgestern ist jedoch der Brent-Preis leicht gestiegen.

CO2-Bepreisung seit 1. Oktober

Seit 1. Oktober 2022 kosten CO2-Emissionen 30 Euro pro Tonne. Ursprünglich war die Einführung des CO2-Preises bereits für Juli 2022 geplant gewesen, im Rahmen eines Entlastungspaketes wurde sie aber verschoben.

Die CO2-Preise werden – so wie auch in Deutschland – von Jahr zu Jahr angehoben. (2023: 35 Euro, 2024: 45 Euro) und bis 2025 schrittweise auf 55 Euro pro Tonne steigen. Im Jahr 2025 muss man dann für einen Liter Sprit voraussichtlich zwischen 16 und 18 Cent mehr bezahlen, als wenn es die Steuer nicht geben würde. Bei starken Energiepreisveränderungen kann es auch zu einem langsameren oder schnelleren Anstieg des CO2-Preises kommen.

Klimabonus soll Mehrbelastung ausgleichen

Um die Mehrbelastung auszugleichen, wurde mit dem CO2-Preis auch der regionale Klimabonus eingeführt. Ab dem kommendem Jahr wird der Klimabonus regional gestaffelt: Je nach Wohnort und Öffi-Anbindung gibt es dann vier Stufen: 100, 133, 167 oder 200 Euro pro Jahr und Person – Kinder erhalten die Hälfte. Wegen der Teuerung gibt es im Jahr 2022 aber für alle einen erhöhten Klimabonus von 500 Euro, 250 für unter 18-Jährige.