„Der Begriff Roboter trifft jedoch nicht genau ins Schwarze“, erklärt Primararzt der Urologie Alfred Hobisch: „Denn es handelt sich um keinen Roboter im herkömmlichen Sinn, der eigenständig Bewegungen ausführt, sondern vielmehr um ein roboterunterstütztes Chirurgiesystem.“ Dieses Chirurgiesystem ermöglicht es, dass minimalinvasive Eingriffe, bei welchen lediglich kleine Hautschnitte gesetzt werden, noch präziser und schonender durchgeführt werden können.
Kosten von 4,4 Mio. Euro
Gesamtkosten: Investition und laufende Kosten 4,4. Mio. Euro (Laufzeit: 5 Jahre)
Verlängerter Arm des Operateurs
Der Operations-Roboter „da-Vinci“ agiert während des Eingriffs als verlängerter Arm des Operateurs. Gegenüber der ansonsten im Bauchraum üblichen Laparoskopie bietet dieser durchaus Vorteile, wie Primar Alfred Hobisch erklärt: „Bei einer Laparoskopie fühlt es sich für uns als Operateure an, als würden wir mit eingegipstem Arm arbeiten. Im Gegensatz dazu fällt bei der Roboterchirurgie die Manschette weg – der Arm ist also frei beweglich, das Gefühl ein völlig anderes.“
Krankenhaus zieht positive Bilanz
Vor der Anschaffung des da Vinci-Systems waren die Erwartungen an die innovative Technik hoch. In der Praxis wurden sie sogar noch übertroffen, heißt es in einer Aussendung des Landeskrankenhauses. Nach 200 Operationen und zwei Jahren Roboter-Chirurgie zieht Projektleiter Alfred Hobisch äußerst zufrieden Bilanz. Die Operateure seien nie in die Situation gekommen, während des Eingriffs mit dem Chirurgiesystem aufgrund von Komplikationen auf die herkömmliche, offene OP-Methode wechseln zu müssen. „Auch die vorbereiteten Blutkonserven wurden nie gebraucht. Es kam bei keiner der robotisch durchgeführten Operationen zu einer größeren Komplikation.“ Außerdem habe man festgestellt, dass die Patienten weniger Schmerzmittel benötigen und wieder schneller mobil sind.