Blick von der Bergstation Petersbodenbahn in Richtung Omeshorn
Fachgruppe Seilbahnen
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Tourismus

Seilbahnen wollen Nachhaltigkeit zeigen

Die Vorarlberger Bergbahnen stehen nach den Pandemieproblemen auch heuer vor Herausforderungen wie Teuerung und Energiekrise. Immer wieder steht aber auch die Nachhaltigkeit der Seilbahnwirtschaft in der Kritik. Mit einer Bestandsaufnahme will man jetzt Maßnahmen gezielter setzen und unter einer Nachhaltigkeits-Dachmarke bündeln.

„Bergliebe“ wird die neue Dachmarke heißen, mit der die Seilbahnen ihre Bemühungen um Nachhaltigkeit bekannt machen wollen. Die Liebe zum Berg wird für die Fahrgäste aber erstmal teurer, erklärte der Fachgruppenobmann der Seilbahnen, Andreas Gapp: „Ich glaube, alle in der Gesellschaft haben gesehen, dass leider Preissteigerungen derzeit unausweichlich sind. Wir sind nicht in der Lage, die Energiepreise 1:1 weiterzugeben.“ Es werde daher auch Effizienzprogramme geben, um einen Teil der Kosten an anderer Stelle einzusparen. „Die Preisentwicklung ist bei der Saisonkarte im Schnitt 8,5 Prozent.“

Die Fachgruppe der Seilbahnen Vorarlberg vertritt die Interessen von 71 Mitgliedern und 32 Skigebieten. Vorarlbergweit sind 296 Bahnen und Lifte in Betrieb für rund 1.000 Pistenkilometer. Durchschnittlich sind über 1.000 Mitarbeitende und 20 Lehrlinge bei den Vorarlberger Seilbahnbetrieben beschäftigt.

Bergbahnen bedeutender Wirtschaftsfaktor

Ob sich die deutlichen Preiserhöhungen auf die Gästezahlen auswirken, wird sich zeigen. Die Bergbahnen sind ein jedenfalls wesentlicher Wirtschaftsfaktor für den Tourismus, betonte der Geschäftsführer der Seilbahnen in der Wirtschaftskammer, Michael Tagwerker: „Die Seilbahnnutzenden geben sowohl im Winter als auch im Sommer insgesamt mehr als eine Milliarde Euro in den Regionen aus. Eine halbe Milliarde fließt in Hotellerie und Gastronomie – aber auch Handel, Skiverleih, usw. profitieren von den Bergbahnen-Nutzerinnen im Winter und im Sommer.“

Seilbahntagung im Zeichen der Nachhaltigkeit

Die diesjährige Seilbahntagung stand ganz im Zeichen der Nachhaltigkeit. Die Seilbahnen haben eine Bestandsaufnahme durchgeführt, um gezielte Maßnahmen setzen zu können. Das kann aber deutliche Preissteigerungen bei den Liftkarten nicht verhindern.

Studie erfasste Nachhaltigkeits-Bemühungen

Gerade in Zeiten des Klimawandels geraten die Seilbahnen allerdings auch oft in Kritik – zum Beispiel für den Ausbau von Skiliften, Beschneiungsanlagen und den dazugehörenden Speicherseen. Wo die Bahnen beim Thema Nachhaltigkeit stehen, soll eine in Auftrag gegebene Studie zeigen, sagt Gapp. Man unternehme sehr viel im Bereich der ökonomischen, ökologischen und sozialen Nachhaltigkeit: „Zum Beispiel Mitarbeiterwohnungen, gratis Anfahren von Mitarbeitern zur Arbeitsstelle, von Bustickets, die erstattet werden, bis hin zum Anschluss an Bio-Kraftwerke. Also ein ganz breites Spektrum.“

„Bergliebe“ soll Nachhaltigkeit zeigen

Die Bergbahnen seien selbst überrascht gewesen, was sie jeweils für sich bereits alles in puncto Nachhaltigkeit machen, betonte Kommunikations-Experte Martin Dechant. Es gelte daher, dies auch regelmäßig gebündelt zu kommunizieren: „Um zu zeigen, dass man mit dieser Ressource, mit der Natur sehr gut umgeht.“ Dazu habe man die neue Dachmarke „Bergliebe“ geschaffen, unter der die Seilbahnen zukünftig ihre nachhaltigen Maßnahmen bündeln und bekannter machen wollen.