Pensionisten
ORF.at/Dominique Hammer
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Politik

Nicht alle mit Pensionserhöhungen zufrieden

Die Bundesregierung hat am Dienstag die Erhöhung der Pensionen bekanntgegeben. Während sich erwartungsgemäß der ÖVP-Seniorenbund zufrieden zeigt, kommt vom SPÖ-Pensionistenverband Kritik. Auch von der Armutskonferenz gibt es Bedenken.

Die Pensionen werde im kommenden Jahr teils kräftig angehoben. Sozialminister Johannes Rauch (Grüne) und ÖVP-Klubobmann August Wöginger präsentierten Dienstagvormittag die Details der Einigung. Es gibt eine Mischung aus regulärer Erhöhung und Einmalzahlung, die im März erfolgen wird – mehr dazu in Pensionen steigen um bis zu 10,2 Prozent.

Nicht alle mit Pensionserhöhungen zufrieden

Die Bundesregierung hat am Dienstag die Erhöhung der Pensionen bekanntgegeben. Während sich erwartungsgemäß der ÖVP-Seniorenbund zufrieden zeigt, kommt vom SPÖ-Pensionistenverband Kritik. Auch von der Armutskonferenz gibt es Bedenken.

Zeitraum der Inflation

Werner Huber, Landesobmann des Seniorenbundes, ist damit zufrieden, dass auf die kleinen Pensionen Rücksicht genommen worden sei und die oberen Pensionen weniger stark erhöht werden. Einen Kritikpunkt gibt es aber für Huber. Als Grundlage für die reguläre Pension wurde die Inflation von Mitte 2021 bis Mitte 2022 berücksichtigt.

Seiner Ansicht nach hätte man aber das ganze Jahr 2022 heranziehen müssen. Gegen Ende des Jahres werde es zu einer weiteren Preissteigerung kommen und das komme nicht zur Abgeltung: „Dieses Problem ist nicht gelöst“. Insgesamt sind die Pensionserhöhungen für Huber aber ein „vernünftiger Kompromiss“.

Massiven Kaufkraftverlust befürchtet

Überhaupt nicht zufrieden zeigt sich Manfred Lackner, Landespräsident des Pensionistenverbandes. Während Ausgleichszulagenempfänger, „von denen viele finanziell gerade aus dem letzten Loch pfeifen“, gerade noch die aktuelle Teuerung ersetzt bekommen, werde es bitter für jene Pensionisten, die lange gearbeitet, relativ gut verdient und hohe Pensionsbeiträge einbezahlt haben. Die Facharbeiterpensionen würden der Teuerung nicht stand halten und die Betroffenen würden im kommenden Jahr massiv an Kaufkraft verlieren. Davon betroffen seien Pensionen zwischen 1.700 und 2.300 Euro.

Lackner kritisiert, dass die Bundesregierung den Pensionisten nicht „offen und ehrlich sagt, dass sie die galoppierende Teuerung nicht ersetzt bekommen“. Die Pensionen steigen zwar um bis zu 10,2 Prozent, wenn man etwa Anpassung, Pauschalbeträge und Direktzahlung hinzurechnet, jedoch nur bei Ausgleichszulagenempfängern, so Lackner. Einmalzahlungen würden schnell wieder verpuffen.

Kritik an den Einmalzahlungen

Kritik kommt auch vom Sprecher der Vorarlberger Armutskonferenz Michael Diettrich. Es sei begrüßenswert, dass die niedrigsten Pensionen um 10,2 Prozent erhöht werden, doch die einmaligen Zahlungen seien nicht optimal. Einmalzahlungen hätten immer das Problem, dass es sie nur jetzt gibt.

Die Pensionen würden sich nicht grundsätzlich um 10,2 Prozent erhöhen, sondern nur momentan, so Diettrich. Im Folgejahr sei das Niveau nicht mehr um 10,2 Prozent höher, aber die Preise würden so hoch sein wie jetzt: „Die werden sicher nicht zurückgehen.“