Das neue Hochregallager von Grass in Hohenems
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Wirtschaft

Grass spürt Rückgänge im Handelsgeschäft

Der Vorarlberger Beschlägehersteller Grass berichtet von einer derzeit zweigeteilten Geschäftsentwicklung. Während der Geschäftsbereich Industrie derzeit noch konstant laufe, bemerke man deutliche Rückgänge im Handelsgeschäft. Das erfordere „Anpassungen“ am Standort Götzis, berichtet die Wirtschaftspresseagentur (wpa).

Im Geschäft mit der Industrie, wo vor allem große Möbel- und Küchenhersteller beliefert werden, bemerke man bislang wenig Veränderung, so Grass-Marketingleiter und Presseverantwortlicher Andreas Marosch im wpa-Gespräch. Anders sei die Situation im anteilsmäßig kleineren Geschäftsbereich Handel, der Handelspartner beliefert, die ihrerseits dann etwa Schreiner oder Tischler versorgen. „Hier registrieren wir zuletzt einen deutlichen Rückgang“, so Marosch.

Anpassungen am Standort Götzis

Deshalb werde der zur deutschen Würth-Gruppe gehörende Vorarlberger Beschlägehersteller die Kapazitäten im Handelsbereich der gesunkenen Nachfrage anpassen müssen. Davon betroffen sei in erster Linie der Produktionsstandort Götzis, da dort Unterflurlösungen produziert werden.

Grass unterhält in Vorarlberg drei Produktions- und/oder Logistikstandorte in Höchst, Götzis und Hohenems. Im Ländle werden an die 1.050 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt, weltweit sind es in der Gruppe etwas mehr als 1.800 Mitarbeitende.

Reduzierung der Leiharbeitskräfte angedacht

Angedacht sei unter anderem die Herausnahme einer Schicht in der Produktion. Das würde dann unter anderem zu einer Reduzierung der Leiharbeitskräfte führen. Bei eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wolle man mit Zeitkonten und Überstundenabbau sowie einer Verschiebung der Belegschaft zwischen unterschiedlich ausgelasteten Bereichen die Situation bewältigen. An den Details werde gearbeitet.

Bislang seien keine Kündigungen geplant

„Es sind jedenfalls keine Kündigungen geplant“, so Marosch. Er bestätigte in dem Zusammenhang wpa-Informationen, wonach es diese und nächste Woche für die Belegschaft Informations-Veranstaltungen an den drei Grass-Standorten in Vorarlberg geben werde. Derartige Veranstaltungen habe es jedoch vor der Corona-Pandemie turnusmäßig schon gegeben, dann wurde bedingt durch die Maßnahmen pausiert.

Jetzt führe man diese Tradition wieder ein, sagte Marosch. Einen direkten Zusammenhang zwischen den bevorstehenden Informationsveranstaltungen und der Geschäftsentwicklung gebe es nicht. „Natürlich wird die Belegschaft dort aber auch über den aktuellen Stand der Geschäftslage informiert.“