Brandnertal
Markus Gmeiner
Markus Gmeiner
Wirtschaft

Tourismus soll freiwillig Energie sparen

In den Vorarlberger Tourismusbetrieben sollen elf Prozent Energie eingespart werden. Dazu wurde am Montag bei einem Gespräch mit Tourismuslandesrat Christian Gantner (ÖVP) eine Reihe von Maßnahmen vorgeschlagen. Die Teilnahme bzw. Umsetzung der Vorschläge sei aber den Betrieben auf freiwilliger Basis überlassen.

Auf die Tourismusbetriebe in Vorarlberg warten in diesem Winter neue und große Herausforderungen. Nach der Bewältigung der Pandemieprobleme muss jetzt die Energiekrise bewältigt werden. Dabei geht es um die Frage, wie die hohen Kosten für Strom, Öl und Gas bezahlt werden können und wie die Gäste auf die Preissteigerungen reagieren.

Tourismus soll freiwillig Energie sparen

In den Vorarlberger Tourismusbetrieben sollen elf Prozent Energie eingespart werden. Dazu wurde am Montag bei einem Gespräch mit Tourismuslandesrat Christian Gantner (ÖVP) eine Reihe von Maßnahmen vorgeschlagen. Die Teilnahme bzw. Umsetzung der Vorschläge sei aber den Betrieben auf freiwilliger Basis überlassen.

„Mission 11“ soll mitgetragen werden

Vertreter aus allen Bereichen des Tourismus wie z.B. Hotels und Seilbahnen haben sich deshalb am Montagmittag mit Landesrat Christian Gantner (ÖVP) getroffen, um entsprechende Maßnahmen zu beraten. Es gebe einen Schulterschluss der Tourismuswirtschaft, die Kampagne der Bundesregierung mit dem Motto „Mission 11“ mitzutragen, so Gantner. Es sollen also elf Prozent des bisherigen Energieverbrauchs eingespart werden – allerdings mit Empfehlungen und nicht mit Vorschriften, so Gantner. Getreu dem Motto „Vernunft statt Verbote“ sollen die Betriebe selbst Lösungen finden.

Temperatur in unbelegten Zimmern senken

In der Hotellerie geht es etwa darum, die Raumtemperatur in unbelegten Zimmern herunterzufahren oder die Temperatur in den Kühlhäusern zu überprüfen. Darüber hinaus sollen nur noch LED-Beleuchtungen zum Einsatz kommen, ebenso gelte es, mit Zeitschaltuhren zu arbeiten. „Das Einsparen von Energie machen wir schon seit Jahrzehnten, das ist kein Neuland für uns“, sagte Markus Kegele, Obmann der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft in der Vorarlberger Wirtschaftskammer.

So sei der Energieverbrauch pro Nächtigung zwischen 2008 und 2019 um 54 Prozent gesunken. Natürlich habe man aber noch Potenzial, ohne dabei den Komfort für den Gast zu verringern. Laut Mike Pansi, dem Fachgruppenobmann Gastronomie in der Wirtschaftskammer, geht es vor allem auch darum, in der Region einzukaufen und unnötige Wege zu vermeiden.

Lifte setzen auf dynamischen Fahrbetrieb

Andreas Gapp, Obmann der Fachgruppe der Seilbahnen in der Vorarlberger Wirtschaftskammer, kündigte an, mit „dynamischem Fahrbetrieb“ Energie einsparen zu wollen. „Wenn wir die Fahrgeschwindigkeit von sechs auf fünf Meter pro Sekunde reduzieren, kann 15 Prozent Energie eingespart werden“, stellte Gapp fest – auch wenn das nicht jeden Tag möglich sein werde.

Ebenso könnten die Betriebszeiten angepasst werden, etwa indem man in der Früh um eine Viertelstunde später starte und am Nachmittag um eine halbe Stunde früher aufhöre. Sitzheizungen würden im anstehenden Winter nicht eingeschaltet, auch wenn diese nur einen sehr geringen Verbrauch hätten.

Absage an Vorschriften aus Wien

Klar festgestellt wurde von Kegele und Heike Ladurner-Strolz (Landesvorsitzende Vorarlberg der Österreichischen Hoteliervereinigung) dass man auf Vorschriften aus Wien gerne verzichten würde. „Wir wissen, was wir zum Einsparen von Energie tun müssen“, so Kegele. Dass es diesen Winter wie in Sachen Corona „drei Minuten vor dem Aufsperren“ Änderungen gebe, „das darf nicht sein“, betonte Ladurner-Strolz.

Winterurlaub wird teurer

Keinen Hehl machten Kegele, Ladurner-Strolz und Gapp daraus, dass der Urlaub im anstehenden Winter teurer wird als in den Vorjahren. „Die Preise werden steigen müssen, sonst wird es uns nächstes Jahr nicht mehr geben“, sagte Kegele. In Sachen Preisgestaltung „ist es eine Gratwanderung, die wir im Moment machen“, so Ladurner-Strolz. Laut Gapp werden die Saisonkarten bei den Vorarlberger Liften im kommenden Winter im Schnitt um 8,3 Prozent teurer.

Höhere Preise bei Saisonkarten

Für den „3 Täler Pass“ muss man heuer rund zehn Prozent mehr bezahlen als vor einem Jahr. In der vergangenen Saison kostete er für Erwachsene im Vorverkauf 507 Euro, jetzt sind es 559 Euro.

Die „Montafon Brandnertal Card“ ist um acht Prozent teurer geworden, Erwachsene zahlen im Vorverkauf 595 Euro. Im Vorjahr waren es noch 550 Euro. Die „Ski Arlberg“-Saisonkarte kostet heuer für Erwachsene 995 Euro, für die vergangene Saison mussten Erwachsene noch 912 Euro bezahlen.