Lehrling Technik Mädchen
narong – stock.adobe.com
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Wirtschaft

Personalmangel: Frauen in die Technik!

Angesichts des Fachkräftemangels auch in den technischen Berufen werde oft das Potential der Hälfte der Bevölkerung übersehen. Deshalb lautet das Motto: „Frauen in die Technik!“ Dazu sollten Frauen gezielt ermutigt werden, sagt Regine Kadgien, Studiengangsleiterin im Fachbereich Informatik der Fachhochschule (FH) Vorarlberg.

„Wir haben die Technik viel zu lange den Männern überlassen“, meint Regine Kadgien von der FH Vorarlberg, die sich Frauenförderung in ihrem Fachbereich zum persönlichen Steckenpferd gemacht hat: „Es gibt dabei Dinge, die nerven einfach, weil noch nie eine Frau richtig
hingeschaut hat, dass man es vielleicht doch mal anders oder besser machen könnte.“

Anders gemacht hat es deshalb die Fachhochschule mit einem technischen Angebot, das besonders Frauen anspricht: „In unserem neuen Studiengang Umwelt und Technik liegt der Frauenanteil bei 55 Prozent. Da haben wir eben genau hingeschaut, mit Themen wie Nachhaltigkeit Umwelt und Technik miteinander zu verbinden mehr Frauen anzusprechen. Und das ist uns offensichtlich gelungen.“

Interesse bereits im Kindesalter wecken

Die Umsetzung der simplen Aufforderung „Frauen in die Technik“ ist ein langer Prozesse. Nicht nur spezielle Angebote tragen dazu bei. So ist es laut Kadgien nämlich ratsam, bereits im Kindesalter die Technik näherzubringen: „Was sich immer wieder zeigt, dass man sehr früh ansetzen muss. Darum machen wir so Dinge wie die Kinderuni, wo wir immer schauen, dass wir ein technisches Thema auch dabeihaben. Oder das Code-Basecamp für Schülerinnen und Schüler zwischen 13 und 16 Jahren, wo es stark in die Informatik geht.“

Guter Verdienst und körperlich weniger anstrengend

Wenn das Interesse bereits im Kindesalter geweckt wird, ist das Angebot breit: „Technik öffnet riesiges Feld, es gibt gute Verdienstmöglichkeiten und Tätigkeiten, die körperlich viel weniger anstrengend sind als beispielsweise im Pflegeberuf“, sagt die FH-Fachbereichsleiterin: „Sich darauf einzulassen und sich auch mal vorzustellen, wie das wäre, wenn man in so einem Beruf tätig ist, würde vielen helfen.“ Wichtig sei also keine Angst zu haben, denn die Technik ermögliche es nämlich, sich auszuprobieren und – wenn notwendig – auch wieder von Neuem zu beginnen.