Die Unsicherheit sei zu spüren, sagt Jäger. Vor allem die neuen Kredit-Vergaberichtlinien für Privatkunden lassen viele zögern. Seit 1. August gibt es drei Verschärfungen: Käuferinnen und Käufer, die einen Kredit benötigen, müssen mindestens 20 Prozent des Kaufpreises (inklusive Nebenkosten) in Form von Eigenkapital nachweisen können. Die Kreditrate darf höchstens 40 Prozent des monatlichen Nettoeinkommens ausmachen und die Laufzeit der Finanzierung darf 35 Jahre nicht übersteigen. Obwohl die Änderung erst seit 1. August gilt, sei die Nachfrage nach Wohnungskrediten bereits um ca. ein Drittel eingebrochen, sagt Jäger.
Auch die Immobilienbranche bemerkt bereits den Rückgang bei Privatwohnungsverkäufen. „Wir merken es, wenn wir Besichtigungen machen. Es kommen zwar viele, um sich das Objekt anzuschauen, Angebote gibt es dann aber wenige bis gar keine“, sagt Philipp Feuerstein von der Immobilienfirma Re/Max.
Nachfrage nach Luxuswohnungen ungebrochen
Während es beim Privatwohnungsverkauf nach unten geht, bleibt die Nachfrage nach Luxuswohnungen und Veranlagungswohnungen hoch, sagt Vorarlbergs Makler-Sprecher Ambros Hiller. Er sieht in der jetzigen Situation aber auch etwas Gutes: „Es seien in letzter Zeit nämlich Wohnungsverkäufer auf den Markt getreten, die geglaubt haben, man könne verlangen was man wolle.“ Hier werde nun wieder etwas Normalität einkehren. Hiller geht auch davon aus, dass die Nachfrage an Mietwohnungen steigen wird.
Immobilienmarkt unter Druck
Im ersten Halbjahr dieses Jahres sind Immobilien um 13 Prozent teurer geworden. In dieser Zeit wurden aber schon zehn Prozent weniger Wohnungen verkauf. Dieser Trend verschärft sich nun, was sowohl Makler als auch Banken spüren.