Rauchfangkehrer
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Chronik

Rauchfangkehrer mit Nachwuchsproblemen

Die Heizsaison beginnt und zumindest einmal im Jahr sollte auch der Kamin gereinigt werden – je nachdem wie oft geheizt wird. Allerdings wird es immer schwieriger, einen Termin mit dem Rauchfangkehrer auszumachen. Es fehlt wie in vielen Branchen das Personal.

Schon vor 20 Jahren habe man es verabsäumt, sich um den Nachwuchs zu kümmern, sagt der Innungsmeister der Rauchfangkehrer in Vorarlberg, Richard Bilgeri. Jetzt stehen Pensionierungen an und es kommen keine Lehrlinge nach. Der Beruf sei bei Jugendlichen erstens kaum bekannt und zweitens auch nicht gefragt. Dabei könnten zehn Lehrlinge sofort mit ihrer Ausbildung anfangen, so Bilgeri.

Deutsche Kollegen helfen aus

Schon jetzt können die Rauchfangkehrer die Versorgung im Land kaum mehr gewährleisten. Berufskollegen aus dem benachbarten Deutschland müssten bereits aushelfen, um die Aufträge abzuarbeiten. Jetzt versuche man mit attraktiven Arbeitszeiten und flexibler Zeiteinteilung, den Beruf schmackhaft zu machen.

Holzöfen immer gefragter

Die Bundesinnung der Rauchfangkehrer bestätigt unterdessen den großen Ansturm auf alternative Heizsysteme zu Gas. Vor allem Holzöfen seien eine gefragte Alternative. Durch die vermehrte Nutzung von Holzöfen steige jedoch auch das Risiko für menschliches Fehlverhalten. So kann die unsachgemäße Handhabung, wie etwa die falsche Luftzufuhr oder das Verheizen ungeeigneten Materials, zu einer starken Rauchentwicklung oder gar Brandbildung je nach Modell führen, so die Innung in einer Aussendung.

Verheizen der geeigneten Brennstoffe

Eine wichtige Sicherheitsmaßnahme besteht in der Wahl der geeigneten Brennstoffe für das jeweilige Kaminmodell. Speziell beim Brennstoff Holz sei zu berücksichtigen, dass nicht jedes Holz sich auch als Brennstoff eignet. Trotz der gestiegenen Preise und der aktuell schwierigen Beschaffungsmöglichkeiten sollte darauf geachtet werden, dass nur trockenes und naturbelassenes bzw. unbehandeltes Holz zum Heizen herangezogen wird.

Abfälle, wie etwa Zeitungspapier, dürfen keinesfalls als Brennstoff genutzt werden. Eine unsachgemäße Montage, sowie das Verbrennen ungeeigneter Stoffe kann giftige Gase wie z.B. Kohlenmonoxid hervorrufen, so die Innung der Rauchfangkehrer. Das hochgiftige Kohlenmonoxid (CO) entsteht unter anderem, wenn kohlenstoffhaltige Materialien wie Holz, Holzkohle oder Gas ohne ausreichende Sauerstoffzufuhr verbrennen. Etwa 250 Menschen erleiden in Österreich jedes Jahr eine Vergiftung durch das geruchlose, reizfreie Gas Kohlenmonoxid.