Obwohl sich der Fall in Tirol zugetragen hat, erhebt die Staatsanwaltschaft Feldkirch Anklage, weil der gravierendste Vorwurf, der mehr als 30 Jahre zurückreicht, in Vorarlberg stattgefunden haben soll.
Der 74-Jährige muss sich nun am 19. Oktober vor einem Schöffengericht in Innsbruck verantworten, bestätigte Andreas Stutter, Vizepräsident des Landesgerichts Innsbruck, einen Bericht der „Salzburger Nachrichten“ („SN“). Der unbescholtene Angeklagte, Vater eines erwachsenen Sohnes, bestreitet die Tat vehement.
Angeklagter bestreitet Schuld
Ihm wird auch vorgeworfen, er habe als Lagerleiter seine Aufsichtspflicht ausgenützt, um geschlechtliche Handlungen an dem Kind vorzunehmen. Im Ermittlungsverfahren gab er laut „Salzburger Nachrichten“ an, dass er nie jemanden vergewaltigt, missbraucht oder sonst eine Handlung gesetzt habe, die die sexuelle Integrität einer Person verletzt habe.
Opfer schwieg aus Angst und Scham
Das inzwischen 22-jährige Opfer habe den Vorfall vor Ermittlern des Landeskriminalamts Wien im Detail und schlüssig geschildert und „einen äußerst glaubwürdigen Gesamteindruck hinterlassen“, zitierten die „SN“ aus der Anklageschrift. Das mutmaßliche Opfer gab an, aus dem Zelt des Angeklagten in den Wald gelaufen zu sein und sich dort versteckt zu haben, bis andere Kinder den Buben fanden und zum Camp zurückbrachten. Aus Angst und Scham habe er jedoch niemandem erzählt, was geschehen sei.