Drei Windräder
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Politik

Frischer Auftrieb für Windkraft im Land

Schon in zwei Jahren werden sich im Land die ersten Windräder drehen, ist Energie-Landesrat Daniel Zadra (Grüne) überzeugt. Das Windkraft-Projekt am Pfänder ist demnach bereits ein Stück weiter. Vorab müssten aber die Standort-Gemeinden ihre Bevölkerung befragen. Ein Analyse-Unternehmen prüft parallel dazu weitere mögliche Standorte.

In Zeiten explodierender Strompreise ist der Ausbau erneuerbarer Energie das Gebot der Stunde. Bisher hatte sich die ÖVP recht zurückhaltend zur Windkraft geäußert, inzwischen hat ein Sinneswandel stattgefunden: „Jedes Puzzle-Teil ist willkommen“, meinte ÖVP-Landeshauptmann Markus Wallner am Wochenende.

Ein möglicher Standort für ein Windrad ist der Pfänder. Dazu hat es im Sommer ein Gespräch zwischen Zadra und den Bürgermeistern von Möggers und Eichenberg gegeben. Zwei Bedingungen haben die Gemeinden gestellt: Die Anrainer müssten gut informiert werden und einverstanden sein und die iIllwerke vkw müssten mit von der Partie sein. Beides rückt jetzt offenbar in greifbare Nähe.

illwerke vkw stehen bereit

Wie Zadra gegenüber dem ORF Vorarlberg bestätigte, sind die illwerke bereit und stellen alles zur Verfügung, um die Windenergie ins Vorarlberger Netz einzuspeisen. Weiters hat Zadra die Arbeitsgemeinschaft (ARGE) Erneuerbare Energie gebeten, ein Windkraft-Projekt für den Pfänder auszuarbeiten und dazu auch mit der Raumplanungs-Abteilung des Landes Kontakt aufzunehmen.

Aufbau der Windräder auf der Soboth
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Werden in Vorarlberg bald Windräder ähnlich wie dieses (Symbolbild aus Kärnten) errichtet?

Raumplanung will Treffen der Gemeinden

Dort wurde diese Anfrage offenbar ebenfalls durchaus positiv aufgenommen, sagt Patrick Domig von der ARGE Erneuerbare Energie. Die Landesabteilung habe ein rasches Treffen mit den beiden Standortgemeinden empfohlen. Dabei soll geklärt werden, welche Behördenverfahren für die Anlage nötig sind und welche Windräder überhaupt infrage kommen. Dieses Treffen soll demnächst stattfinden.

Wind am Pfänder ausreichend

„Technisch ist vor Ort schon alles geklärt“, sagt Domig, man wisse sogar schon, wo im Fall der Transformator von illwerke vkw hinkommen muss. Die Messungen würden laut Domig zeigen, dass der Wind am Pfänder zwar nicht ideal sei, aber ausreicht, und dass eine Windkraftanlage angesichts der Energiekrise dort jedenfalls sinnvoll sei. Berechnungen zeigen, dass drei Windräder am Pfänder etwa 15.000 Personen mit Strom versorgen könnten.

Bevölkerung soll befragt werden

Die ARGE will aber erst dann ein Windkraft-Projekt für den Pfänder ausarbeiten, wenn es dafür einen klaren Wunsch der Standort-Gemeinden gibt, sagt Domig. Ansonsten bestünde die Gefahr, das hunderte Arbeitsstunden in den Wind geschrieben werden müssen, nur weil es am Ende heißt, man wolle doch nicht.

Auch die Bürgermeister wollen dafür ddie Zustimmung der Einwohner. Zuletzt wurde die Bevölkerung im Herbst 2014 danach gefragt. In Eichenberg lag die prinzipielle Zustimmung zur Windenergie damals bei 52 Prozent, in Möggers bei 80 Prozent. Wie es heute aussieht, weiß man nicht. Außerdem muss die Finanzierung geklärt werden, sagt Domig, er kann sich hier eine Bürgerbeteiligung vorstellen, zum Beispiel in Form einer Genossenschaft.

Frischer Auftrieb für Windkraft im Land

Schon in zwei Jahren werden sich im Land die ersten Windräder drehen, ist Energie-Landesrat Daniel Zadra (Grüne) überzeugt. Das Windkraft-Projekt am Pfänder ist demnach bereits ein Stück weiter. Vorab müssten aber die Standort-Gemeinden ihre Bevölkerung befragen. Ein Analyse-Unternehmen prüft parallel dazu weitere mögliche Standorte.

Weitere Standorte werden geprüft

Der Pfänder ist aber nicht der einzige mögliche Standort zur Windkraftnutzung in Vorarlberg. Zadra nennt hier die Bielerhöhe, Laterns, das Montafon und das Brandnertal. Ein Analyse-Unternehmen ist vor wenigen Tagen vom Land beauftragt worden, diese Standorte auf ihre Windkraft-Tauglichkeit zu überprüfen. Zadra erhofft sich hier rasche Ergebnisse, denn es hätten ihm schon einige Tourismus-Orte Ideen für die Wind-Anlagen zukommen lassen. Der Landesrat ist jedenfalls davon überzeugt, dass sich schon in zwei Jahren die ersten Wind-Räder in Vorarlberg drehen.