Wildkatze
Wissenschaft

Erstmals Wildkatze in Vorarlberg nachgewiesen

Eine Sensation gibt es aus dem Tierreich zu berichten: Erstmals konnte eindeutig eine Europäische Wildkatze in Vorarlberg nachgewiesen werden. Bisher galt die Katze als ausgestorben oder verschollen. Das Tier streift durch das Dornbirner Berggebiet.

Mitarbeiter des Büros für Wildökologie und Forstwirtschaft konnten in Zusammenarbeit mit Experten des Naturschutzes und der Jägerschaft im Ebnitertal bei Dornbirn und im Frödischtal eine Wildkatze fotografieren. Nach der Analyse einer Haarprobe herrscht nun Gewissheit: Die Katze, die durch das Dornbirner Berggebiet streift, ist eine Europäische Wildkatze.

Fotostrecke mit 3 Bildern

Erste Wildkatze in Vorarlberg
Büro für Wildökologie und Forstwirtschaft
Eine echte Wildkatze
Lockstock
Büro für Wildökologie und Forstwirtschaft
Lockstock mit den Haaren
Luchs
Büro für Wildökologie und Forstwirtschaft
Seit vergangenen Herbst entstanden im Rätikon, Montafon und Mellental 52 Fotos von Luchsen

Es handelt sich dabei um den ersten genetischen Nachweise einer freilebenden Wildkatze in Vorarlberg. Diese Art galt bisher in Vorarlberg als ausgestorben oder verstorben. Die Europäische Wildkatze zählt zu den seltensten und unbekanntesten heimischen Säugetierarten. Der Wissensstand über die Wildkatze in Österreich ist dürftig. Dies liegt zum einen an ihrer verborgenen Lebensweise, zum anderen an ihrem Aussehen: sie kann leicht mit einer Hauskatze verwechselt werden.

Haare an einem Lockstock

Um die Wildkatze aufzuspüren, arbeiten Wildökologen mit Wildkameras und Lockstöcken. Ein Lockstock ist ein rauer Holzpflock, der im Waldboden eingeschlagen und mit Baldrian-Tinktur präpariert wird. Während Baldrian auf Menschen beruhigend wirkt, ist er für Katzen das reinste Aphrodisiakum.

Lockstock
Büro für Wildökologie und Forstwirtschaft
Lockstock mit den Haaren

Eine Wildkatze, die von einem solchen Lockstock angezogen wird, reibt sich an diesem und setzt ihre eigene Duftmarke ab. Dabei bleiben Fellhaare am Stock zurück, die genetisch analysiert werden können. Dies ist notwendig, um eine Wildkatze eindeutig von einer Hauskatze zu unterscheiden. Aufgrund der oftmals ähnlichen Fellzeichnung und vergleichbarer Körpergröße genügt dafür nicht immer ein Foto.

Der Luchs etabliert sich in Vorarlberg

Beim Aufstellen der Wildkameras wurden auch mehrere Luchse gesehen. Seit vergangenen Herbst entstanden im Rätikon, Montafon und Mellental 52 Fotos von Luchsen. Bei den fotografierten Luchsen handelt es sich um sechs verschiedene Individuen, die hier ihre Kreise ziehen. Wie viele Luchse insgesamt durch Vorarlberg streifen, ist noch unklar.

Luchs
Büro für Wildökologie und Forstwirtschaft

Hinweise werden gesucht

Personen, die über Nachweise von Luchs oder Wildkatze verfügen, werden gebeten diese an hubert.schatz@vorarlberg.at bzw. an www.wildkatze-in-oesterreich.at zu senden.