Überraschend ist für Ohneberg, dass die Forderung zweistellig ist. Dies sei überzogen, unsozial und unsolidarisch, sagte er in „Vorarlberg heute“. Das Problem sei, dass bei Kollektivvertragsverhandlungen immer für die komplette Branche verhandelt werde, obwohl es auch Unternehmen gibt, die schlecht laufen.
Ohneberg fordert Einmalzahlungen
Ohneberg fordert Einmalzahlungen und einen möglichst niedrigen Abschluss bei den Verhandlungen, auch mit Öffnungsklauseln für die Unternehmen. Man dürfe auch nicht außer Acht lassen, dass die Bundesregierung bereits mit verschiedenen Maßnahmen wie zum Beispiel dem Strompreisdeckel tief in die Tasche greift, um der Teuerung entgegenzuwirken.
IV-Präsident Ohneberg zu Metallerverhandlungen
Der IV-Präsident Martin Ohneberg berichtet unter anderem über die Lohnverhandlungen der Metaller. Er spricht darüber, ob er Verständnis aufbringen kann, dass die Gewerkschaft da mehr Geld herausschlagen will.
Forderung „völlig legitim“
Für ÖGB-Landesvorsitzender Reinhard Stemmer ist die geforderte Lohnerhöhung von 10,6 Prozent bei den Metaller-Lohnverhandlungen völlig legitim. Die von IV-Präsident Martin Ohneberg vorgeschlagenen Einmalzahlungen in Kombination mit einer niedrigen Lohnerhöhung sind für Stemmer keine Option. Auch die Abschaffung der kalten Progression hätte viel früher stattfinden sollen, diese würde den Arbeitgebern nicht in die Karten spielen.
ÖGB-Landesvorsitzender Stemmer über Lohnverhandlungen
Der Gewerkschaftschef Reinhard Stemmer spricht unter anderem über die Lohnforderungen der Metaller. Außerdem berichtet er bis wann mit einer Einigung rechnen kann und ob Streiks heuer mehr wahrscheinlich sind als sonst.
„10,6 Prozent leicht argumentierbar“
Im Wien kommen Gewerkschafter und Arbeitgeber der Metalltechnischen Industrie zur Übergabe der Forderungen zusammen. Dabei geht es um rund 180.000 Beschäftigte in Österreich, jedoch haben die Metaller oft auch Vorbildwirkung für die Lohnrunden anderer Branchen. In Vorarlberg betreffen die Metaller-Verhandlungen an die 12.000 Menschen.
Im Vorjahr waren es 3,55 Prozent
Am Verhandlungstisch sitzt auch der Vorarlberger Gewerkschafter Wolfgang Fritz. Dass die Arbeitnehmerseite 10,6 Prozent fordert, sei leicht zu argumentieren, sagt Fritz im ORF Vorarlberg-Interview. Auf der einen Seite ziehe man die zurückliegende Jahresinflation von 6,3 Prozent heran und auf der anderen Seite das Wirtschaftswachstum von 4,3 Prozent.
Er verstehe schon auch, dass die Arbeitgeber hohe Kosten hätten, so Fritz, aber die Krise hätten nicht die Arbeitnehmer hervorgerufen. Im Vorjahr hat es nach den Verhandlungen übrigens 3,55 Prozent mehr Gehalt gegeben. Die Industrie lehnt den Vorstoß nach einem Reallohnzuwachs entschieden ab – mehr dazu in ORF.at.
Unmittelbar vor dem Start der Herbstlohnrunde machte der Gewerkschaftsbund am Samstag mobil im Kampf gegen die Teuerung. In ganz Österreich fanden am Samstag Demonstrationen statt – so auch in Bregenz. „Preise runter, Löhne rauf“, forderten Teilnehmer, die Politik müsse nachhaltige Maßnahmen gegen die Teuerung setzen – mehr dazu in ÖGB-Demo in Bregenz: „Preise runter, Löhne rauf“.