Ein Holzofen wird angefeuert
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Chronik

Warnung vor Holzofen-Einbau in Eigenregie

Heizen mit Gas wird immer teurer, auch der Preis für Heizöl steigt. Darum steigen viele auf Holzöfen um und möchten so auch unabhängiger sein. Allerdings wird dabei vielfach auf einen professionellen Einbau verzichtet und die Montage in Eigenregie erledigt – teils ohne professionelle Abnahme. Das könne lebensgefährlich sein, warnen die Vorarlberger Rauchfangkehrer.

Jede Woche hat es Richard Bilgeri mit einem selbsteingebauten Schwedenofen zu tun – und dabei ist der Innungsmeister der Rauchfangkehrer nur für den Bereich Hohenems zuständig. Immer wieder komme es in Wohnanlagen vor, dass ein Holzofen einfach an einen bereits vorhandenen Kamin angeschlossen werde. Das sei schlicht lebensgefährlich, sagt Bilgeri.

„Wenn zum Beispiel im oberen Stock auch ein Ofen wäre und man dort heizt, könnte es unten Kohlenmonoxid rausdrücken und das wäre Lebensgefahr. Darum muss man zuerst abklären, ob man einen Ofen anschließen darf oder nicht“, so Bilgeri. Kohlenmonoxid ist ein geruchsloses Gas, dass innerhalb weniger Minuten zum Erstickungstod führen kann.

Jeder Ofen ist genehmigungspflichtig

Außerdem ist jeder Ofen genehmigungspflichtig – das heißt, er muss von einem Rauchfangkehrer oder einer zertifizierten Firma abgenommen werden. Denn die Abstände zu Wänden oder brennbaren Materialien müssen genau eingehalten werden. Beim Eigeneinbau würden aber oftmals die Abstände nicht stimmen, sagt Bilgeri: „Das ist das Problem, wenn man in einem Baumarkt einen Ofen kauft, dann hat man niemanden, der den Ofen einbaut.“

Und in einem Brandfall kann die Versicherung aussteigen, wenn der Ofen nicht professionell abgesegnet wurde. Bilgeri rät daher, schon im Vorfeld abzuklären, ob ein Ofen eingebaut werden kann und sich vom Rauchfangkehrer oder einem Fachhändler beraten zu lassen.