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Wirtschaft

Güterverkehr: Zwölf Prozent auf der Schiene

Nur zwölf Prozent des Vorarlberger Güterverkehrs werden über die Schiene abgewickelt – so das Ergebnis eines Güterverkehrskonzept, das das Land erarbeiten hat lassen. Der Anteil des Güterverkehrs mit der Bahn soll ausgebaut werden.

Die Landesregierung hat ein Güterverkehrskonzept in Auftrag gegeben, das in den letzten eineinhalb Jahren in Zusammenarbeit mit Wirtschaftskammer, Industriellenvereinigung, Vertretern der Wirtschaft und externen Fachleuten erstellt worden ist.

Wesentlichstes Ziel für den Güterverkehr sei es, dass Ver- und Entsorgungsleistungen für Unternehmen und Haushalte in Vorarlberg attraktiv, effizient, sozial- und raumverträglich, umwelt- und klimaschonend, sicher und finanzierbar erbracht werden, betonten die beiden Landesräte Marco Tittler (ÖVP) und Daniel Zadra (Grüne) bei einer Pressekonferenz am Donnerstag.

„Unbedingt notwendig für den Wirtschaftsstandort“

Ein funktionierender Güterverkehr sei unbedingt für den Wirtschaftsstandort Vorarlberg notwendig, betonte Tittler. Seit dem EU-Beitritt sei Vorarlbergs Export-Volumen von 2,5 Milliarden Euro auf über zwölf Milliarden Euro angestiegen. Das Bruttoregionalprodukt habe sich innerhalb von 20 Jahren verdoppelt.

2019, das letzte Vor-Corona-Jahr, hatten rund 24 Millionen Tonnen an Gütern ihre Quelle und/oder ihr Ziel in Vorarlberg. Knapp 88 Prozent davon wurden auf der Straße transportiert, zwölf Prozent auf der Schiene. Nach Angaben des externen Projektleiters Martin Ruesch aus der Schweiz befindet sich Vorarlberg damit im österreichischen Durchschnitt.

Sowohl Tittler als auch Zadra möchten den Schienen-Anteil ausbauen. Aktuell gebe es noch Kapazitäten im Vorarlberger Schienennetz, so Zadra. Ein Güterzug könne bis zu 50 Lkw ersetzen, die fehlende Kostenwahrheit erschwere aber den Umstieg.

„Große Investitionen nötig“

Zadra betonte, dass große Investitionen nötig seien, um auch nach dem Jahr 2040 leistungsfähig sei zu können: „Wenn wir nicht heute investieren, wird der Zug an Vorarlberg vorbeifahren.“ Das betreffe alle Verbindungen: in die Schweiz, nach Deutschland und über den Arlberg.

Tittler unterstrich, dass es für die Schiene und für die Straße Lösungen braucht. Die vom Bund initiierte Evaluierung der geplanten Bodensee-Schnellstraße S18, die das österreichische mit dem Schweizer Autobahnnetz verbinden soll, soll bis Jahresende abgeschlossen sein. Danach gelte es Entscheidungen zu treffen.