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photoschmidt – stock.adobe.com
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Wirtschaft

Abschaffung kalte Progression: Was in der Geldbörse bleibt

Die Bundesregierung hat das Aus für die kalte Progression beschlossen. Ab 1. Jänner wirkt sich diese auf alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aus. Vielen Menschen im Land soll also ab Jänner mehr Geld in ihrer Tasche bleiben – hier ein paar Rechenbeispiele.

Nimmt man einen durchschnittlichen Vorarlberger Monatslohn her, beträgt dieser 2.300 Euro brutto, heißt es von der Landesstelle für Statistik. Da sind aber auch Teilzeitkräfte miteingeschlossen. Derzeit bekommt man für diesen Gehalt 1.680 Euro netto, also auch tatsächlich aufs Konto überwiesen. Ab 1. Jänner gibt es 26 Euro mehr – also 1.705 Euro im Monat. Das ergibt sich einerseits aus der Abschaffung der kalten Progression und aus den neuen Steuersätzen fürs neue Jahr.

Eine alleinerziehende Mutter mit einem zwölfjährigen Kind, die ein durchschnittliches Brutto-Einkommen von 2.300 Euro hat, wird ab Jänner sogar 38 Euro mehr im Monat erhalten. Übers Jahr gesehen also 530 Euro. Bei einem Monatsgehalt von 3.500 Euro brutto, werden künftig 57 Euro mehr überwiesen, also knapp 800 Euro im Jahr. Hier können Sie die Änderung ihres Einkommens berechnen.

Was bedeutet „kalte Progression“?

Aufgrund der kalten Progression, war es bisher so, dass man, bei einer Gehaltserhöhung oftmals in eine höhere Steuerstufe gerutscht ist. Mit dem Ergebnis, dass vom höheren Gehalt netto kaum noch etwas übrig blieb. Schon viele Regierungen haben versprochen, die kalte Progression abzuschaffen, jetzt ist es soweit, der Ministerrat hat am Mittwoch das Ende der kalten Progression beschlossen.

Abschaffung der kalten Progression

Die Bundesregierung hat das Aus für die kalte Progression beschlossen. Ab 1. Jänner wirkt sich diese auf alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aus. Vielen Menschen im Land soll also ab Jänner mehr Geld in ihrer Tasche bleiben.

Land könnten dadurch 2026 über 100 Millionen fehlen

Vielen Menschen im Land soll also ab Jänner mehr Geld in ihrer Tasche bleiben. Der Bund hingegen wird weniger in seiner Kasse haben. Durch die Abschaffung der kalten Progression verzichtet die Bundesregierung auf Steuereinnahmen in Höhe von über 1,2 Milliarden Euro und zwar pro Jahr.

Das bedeutet, dass es auch weniger Geld für Vorarlberg geben wird, sagt dazu Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP): „Da gibt es Berechnungen, die auch zeigen, dass dem Land Vorarlberg 2026 ein Betrag weit über 100 Millionen Euro fehlen kann. Was dabei natürlich nicht berücksichtigt ist und das kann sich dann doch noch ändern, ist, dass damit auch ein Konsum ausgelöst wird.“

Es seien erst erste Einschätzung, man müsse noch vorsichtig sein, genaue Berechnungen gäbe es zur Stunde noch nicht, so Wallner. Aber man müsse auch sehen, dass damit den Gebietskörperschaften Geld entzogen werde.

Wallner: „Halte nichts von Steuererhöhungen“

Wallner glaubt und hofft, dass es dabei bleibt, dass die Abschaffung der kalten Progression im Umkehrschluss nicht wieder zu Erhöhungen woanders führt. Das könne niemand brauchen: „Ich halte nichts von Steuererhöhungen, sondern wir müssen jetzt dazu schauen, dass die Bürgerinnen und Bürger weiter entlastet werden können. Dass die Gebietskörperschaften die nächsten Jahre maßhalten müssen bei ihren Ausgaben, das ist ohnehin klar.“

Sehen müsse man aber schon, dass die Teuerungswelle derzeit ganz enorm sei. Das betreffe ganz viele Bürgerinnen und Bürger, insbesondere jene, mit geringen Einkommen. Es sei absolut notwendig, jetzt nachhaltige Schritte zu setzen. Mit Einmalzahlungen allein sei das nicht getan, so Wallner.